Re: Heino – Mit freundlichen Grüßen (01.02. 2013)

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latho
No pretty face

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Beiträge: 36,988

DE64625[…]diskussionswürdiger, einfach weil die dahinterstehende Idee alles andere als nur dumm ist (also die Idee, den Spieß einmal umzudrehen und als häufig der Lächerlichkeit presgegebener Inbegriff der Spießigkeit und des heimatseligen Schlagers hinzugehen und dies jungen wilden und Intelektuellen zu covern und damit ihre eigene Spießigkeit zu entlarven, nicht die Idee eine Menge Kohle damit einzufahren)

„Jung“ (Nena), „wild“ (Sportfreunde Stiller), „intelektuell“ (Rammstein)?

DE64625
Die Reaktionen einiger Leute hier, diese tumbe, reflexhafte Ablehnung alleine wegen des Namens Heino mit der hier allein auf die Diskussion reagiert wird, die finde ich peinlich.
[…]

Ja, genau. Heino scheiße zu finden ist spießig. Ebenso spießig ist es, Nationalhymnen, Schlager und die DVU scheiße zu finden – es lebe die Ironie (whatever that is). Genau aus der rechten Ecke kam doch der Spaß – Kramm, die Musikindustrie und Dieckmanns Blatt haben das ja absichtlich auf Krawall gebürstet, allein der depperte Name: „Das verbotene Album“. Dummerweise sind die „linken Spießer“, die man provozieren wollte so gar nicht drauf angesprungen. Muss man eben immer wieder schreiben, dass sie es doch tun, irgendwann glaubt’s die Mehrheit schon und – was noch wichtiger ist, kauft Heino, Bild und Tickets. „Linker mainstream“ my ass.

DE64625
Es ist die Spaßgesellschaft, die hier den Markt darstellt. Musik ist heutzutage weitestgehend nur noch ein Ramschartikel (ein Song zu 59 cent und billiger oder ein aktuelles Album für 5 Euro als Download), den man anderen Produkten billig beilegen kann, sei es in Form von kostenlosen CDs zu Zeitschriften, sei es als Untermalung von Dreckswerbung. Und diese Entwertung der Musik geht einher mit dieser mittlerweile scheinbar obersten Maxime des Deutsche „Billisch, muss es sein“. […]

Richtig, und weil alles billig zum Teufel geht, gehen wir mit. Wohlfühlen im Billigland bei gleichzeitigem, leichtem Schuldgefühl. Und den Soundtrack dazu liefert Heino.

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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.