Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Retromania | ist Pop tot? › Re: Retromania | ist Pop tot?
lathoNatürlich gab und gibt es das im UK und in den US: vielleicht stehen da die Klassengesellschaft sowie die vielschichtige Einwanderergesellschaft dahinter. Und es, das Distinktionsbedürfnis, ist Vorraussetzung für gute, weil sich von den anderen absetzende Pop-Musik. Und das ist in meinen Augen auch der Grund dafür, warum aus Deutschland, dem Land der Massengesellschaft (bloß nicht auffallen, wir gehören doch alle zusammen) keine oder nur wenige gute Pop-Musik kommt – man rennt halt lieber offene Türen ein, als sich zu weigern, besagte Tür aufzumachen (um im Bild zu bleiben).
Das ist kompletter Humbug. Gerade die amerikanische und die britische Gesellschaft sind geprägt von einem ausgesprochenen Argwohn gegen kulturellen Elitismus. Und wo fände man ein stärkeres Anpassungsbestreben als in den amerikanischen Suburbs?
Ich habe selten einen derart substanzlosen, lediglich der Provokation dienenden Quatsch gelesen. Offenbar war meine hier geäußerte Skepsis vollauf berechtigt.
--
"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=