Re: Retromania | ist Pop tot?

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hal-croves
אור

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nail75Das bezweifle ich. Wenige Leute konnten in den 1960ern Musik „konservieren“. Ein Radio genügte aber auf jeden Fall, diejenigen, die in den 1950ern und 1960ern (und davor) jung waren, haben sehr detaillierte und nachdrückliche Erinnerungen daran, dass sie stundenlang Radio gehört haben. Und die Musik der Shaggs zeigt das ja auch sehr deutlich.

Das ist richtig. Allerdings weise ich in diesem Zusammenhang noch mal darauf hin, wo die Wiggins aufgewachsen sind. Fremont, NH ist eine Gemeinde mit rund viertausend Einwohnern, zwischen den nördlichen Appalachen und dem Atlantik gelegen. Und die Wiggins versuchten sich nicht an Bluegrass. Insofern bleiben bei mir zumindest starke Zweifel, dass Pop (im Sinne von urban-industriell geprägter Nachkriegsmusik für junge Leute) in starkem Maße die vier Mädchen erreicht hat.

EDIT: Dein Nachtrag bezüglich Fremont kam, während ich diesen Beitrag geschrieben habe. Wie Manchester, heute eine Stadt mit 100.000 Einwohnern, Ende der Sechziger Jahre ausgesehen hat, weiß ich nicht. Aber ich bezweifle, dass die Wiggin-Mädchen angesichts der Armut der Familie viel Gelegenheit hatten, aus Fremont herauszukommen. Ihr Vater war halt von der fixen Idee besessen, aus ihnen Popstars zu machen – was immer er sich darunter vorstellte.

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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=