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Als einzelne Person wollen wir insbesondere Freunden und Bekannten gegenüber nicht ängstlich erscheinen. Mit dem Ausdruck von Gefühlen der Hilflosigkeit, der Blockierung und der Lähmung macht man sich nicht gerade attraktiv. Das ängstliche Ich ist kein Individualitätstyp, mit dem man punkten könnte. Das heute popkulturell hochgehaltene Ideal der Coolness kontrolliert sich geradezu an der Zensierung des Ausdrucks von Angst.
(Heinz Bude, Gesellschaft der Angst, S. 120-121)
Der Siegeszug von Liberalismus und Demokratie, die Entstehung einer technischen Zivilisation und die Ausbreitung einer historischen Kultur haben eine Gesellschaft hervorgebracht, die nichts als Gesellschaft ist. Die Bezugnahme auf den Anderen hat die Bezugnahme auf eine kosmische Natur oder eine geheime Seele ersetzt. Die Anderen aber sind Himmel und Hölle zugleich: Sie können mich mit ihrer Zustimmung, Aufmunterung und Einfühlung aufrichten und stark machen, sie können mich aber auch mit ihrer Ablehnung, ihrer Missgunst und ihrer Distanzierung beunruhigen und vernichten. Der außengeleitete Charakter hat nichts anderes als die Anderen, die ihm Halt im Leben geben und einen Begriff seiner selbst vermitteln. […] Der Radar-Mensch folgt den Moden, den Vergnügungen, den Erregungen und den Ressentiments der Anderen mit jener Indifferenz, die nötig ist, um bei der nächsten Welle wieder mit dabei sein zu können. Das äußere Mitmachen ohne innere Beteiligung ist hier die Methode, sich der Angst um sich selbst zu entledigen.
(a.a.O., S. 155-156)
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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=