Re: Lesefrüchte

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hal-croves
אור

Registriert seit: 05.09.2012

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Schweiß bricht aus, wenn man jemand Fremdes hinter der Tür vermutet, wenn man vom Vorgesetzten wegen eines Fehlverhaltens zur Rede gestellt wird, oder aber, wenn man nachts aufwacht und nicht mehr weiß, was man im Leben eigentlich will. Die wie aus dem Nichts sich meldende Angst vor der Leere gehört zur existenziellen Ambivalenz des außengeleiteten Charakters, der sich an den Erwartungen der Anderen orientiert und gleichzeitig die Ansprüche der Anderen fürchtet. […] Im Zweifelsfall ist für das kommunikative und kooperative Ich von heute die Sicherung der Beweglichkeit in der Anpassung wichtiger als die Fixierung auf selbst gesetzte Ziele und Pläne.

(Heinz Bude, Gesellschaft der Angst, S. 91)

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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=