Re: Lesefrüchte

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hal-croves
אור

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Ralf Husmann schreibt als Akif Pirinçci über den Eurovision Song Contest.

Wenn einer den ganzen Tag lang furzt, nutzt es nichts, ihm einen Wunderbaum in die Hose zu hängen. So ist es auch mit dem Eurovision Song Contest. Der Vergleich macht keinen Sinn, zeigt aber, dass von mir eine Sprache gesprochen wird, die mehr Eier hat als eine Legebatterie Hühner. Dieser „Gesangswettbewerb“ ist für mich eins dieser Tuntenhochämter, das folgerichtig im Homo-TV der ARD übertragen wird. Live. Von unseren Gebühren. Es ist ein in Lametta verpackter, bunt angestrahlter Haufen Scheiße. Dabei zeigt sich beim ESC im Kleinen, was auch im Großen gilt: Die Europäische Idee ist so sinnvoll wie friedliches Boxen oder eine Frauenquote im Puff. Ob in der EU oder beim ESC, es gilt: Alle dürfen mitmachen, Hauptsache, Deutschland zahlt. Als wäre aus Armenien oder Albanien schon mal brauchbare Musik gekommen! Oder überhaupt irgendwas außer Steinen und Eseln. Wer je gehört hat, wie ein Imam vom Minarett röhrt, weiß, dass sich muslimisch und musikalisch ausschließen. Selbst Cat Stevens hat seine guten Lieder gemacht, bevor er Muslim wurde. Es gibt Völker, die genetisch nicht dazu in der Lage sind, Musik zu machen. Böse Menschen haben keine Lieder. Das ist eine Binse beziehungsweise ein Fakt. Und Fakten gehören auf den Tisch beziehungsweise in ein Buch, denn Bücher verkaufen sich besser als Tische. Donnerwetter, werden Sie sagen, da ist ja einer mal richtig sauer! Da hat ja einer so richtig den Mokka auf! Aber das ist Quatsch. Ich vereine nur das Beste aus allen Welten. Aus Russland das Schwulenfeindliche und das steinzeitlich-konservative Beharren auf der guten, alten Zeit; und aus Amerika die Idee, mit diesem Zeug auch noch Geld zu machen. Dass erst ein Türke kommen muss, um den Deutschen mal Fox News und Tea-Party-Gequatsche näherzubringen, zeigt doch, wie beschissen es um die Innovationskraft in diesem rot-grün versifften Land bestellt ist. Hier setzt der Mainstream immer noch auf Schnickschnack wie Logik, Argumente und ähnlich windelweichen Blödsinn, während Putin und Palin sich schlapplachen. Sarrazin, Lucke und die ganzen anderen Schattenparker schnallen natürlich auch nix. Die kommen ja immer noch mit Nebensätzen und Ideen. Als würde das Fußvolk mehr wahrnehmen als Reizwörter und Schlüsselbegriffe. Deutsche Bahn – Drecksladen, kriegen nicht mal den Berliner Flughafen fertig, kein Wunder, den hat ja auch der schwule Oberbürgermeister entworfen, statt die wirklichen Probleme anzugehen. Zack, so was unterschreibt jeder. So ist es beim ESC auch. Alles voller Ausländer, die einem die Hucke vollsingen, und die Weiber machen noch nicht mal anständig die Beine breit, wollen dafür aber zwölf Punkte. Das ganze Ostpack kungelt da untereinander was aus. Für das Geld könnte man hier schon Kindergärten bauen und Pflegeheime. Bums! Wieder ein Problem abgehakt. Wenn Sie noch ein Thema haben, über das ich mich für Sie aufregen soll, dann schreiben Sie mir einfach. Ich garantiere Ihnen eine blitzsaubere Tirade innerhalb eines Arbeitstags.

(KulturSPIEGEL 5/2014, S. 6)

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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=