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Eine Neuerung wird demnächst in der ‚Fackel‘ durchgeführt werden: sie wird nunmehr gegen die neuen Regeln der Orthographie verstossen, nachdem sie so lange gegen die alten und gegen alle sonstigen Regeln des österreichischen Herkommens verstossen hat. Hier wird es nicht als eine Actienreform anerkannt werden, dass in Zukunft statt des Actienschwindels der Akzienschwindel geduldet werden soll. Hier wird auch weiterhin kein anderer Fremdname als »Benedikt« mit k geschrieben und die Staatsgewalt nur umso schärfer getadelt werden, wenn sie gegenüber der Korruption Konnivenz bezeigt. Man kann sich die Rechtschreibung nicht von einer Regierung verordnen lassen, der das Rechtthun so völlig gleichgiltig zu sein scheint. Herr v. Hartel lasse uns zuerst ernste Thaten sehen. Ob die dann »Taten« heissen, verschlägt nichts.
(Die Fackel: Nr. 85, 16.11.1901, S. 24)
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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=