Re: Lesefrüchte

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hal-croves
אור

Registriert seit: 05.09.2012

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Popmusik – nicht dieses fortwährend nach „wichtigen Alben“ oder „sozialen Veränderungen im Clubwesen“ geordnete und daher größtenteils ausgedachte Zeug, das unsereins Kritikmensch gerade noch mitkriegt, sondern der brodelnde, in steter Gärung begriffene, mal leckere, mal mit eiskalten Bohlenviren verseuchte Dreck, der sich pikosekundenweise in Casting-Katastrophen, Streaming-Ozeane und Teenager-Fernsehserien-Soundtracks ergießt – versteht längst kein Mensch mehr: War das im Taxi gerade Rihanna oder was Schiefes aus Rumänien, wieso lassen sich Zendaya und Bella für die „Bravo“ in dermaßen unvorteilhaften Fetzen fotografieren und seit wann heißt Hiphop aus Stuttgart eigentlich „Cro“ statt „Fantastische Vier“?
Egal, es gibt eine neue Madonna-Platte (Aufatmen bei bezahlten wie darbenden Bloggern: Okay, die Alte kennen wir wenigstens).

(Dietmar Dath in der FAZ vom 22.3.12)

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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=