Re: 20 zu Unrecht übersehene Alben

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gypsy-tail-wind
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vorgartenoh, das war von meiner seite aus natürlich völlig unbeabsichtigt! das ding ist halt, dass du so viel kennst und hast, dass sich darunter bestimmt 80% „ansonsten gern übersehene alben“ befinden – und du hast ja selbst gesagt, dass das für dich eine viel anspruchsvollere aufgabe ist als lieblingsalben aufzulisten.
so war meine vorsichtige nachfrage zu verstehen – bist du bei den genannten sachen wirklich euphorisch oder hast du nur das gefühl: die sollten auch mal genannt werden?

sorry, wenn das falsch rüberkam – hier gibt es einfach erhebliche unterschiede in der tiefe und dem ausmaß, mit dem sich leute mit jazz beschäftigen. ich hatte mühe, überhaupt 21 alben zusammen zu kratzen, die nicht KIND OF BLUE sind – du fängst erstmal mit den buchstaben a und b an…

Kein Problem, bei Dir habe ich mich nur etwas gewundert … aber ich war gestern zu müde für eine richtige Antwort.

vorgartenaber jetzt nochmal zur eigentlichen sache –
du erwähnst THE DRIED RAT-DOG, obwohl du hamid drake normalerweise nicht magst (oder habe ich das falsch verstanden?). was hebt für dich das album heraus?

Ich hab die Scheibe länger nicht mehr gehört, aber sie gefiel mir schon vor acht oder neun Jahren sehr, sehr gut. Drake gefällt mir insgesamt durchaus (ich habe übrigens in Mannheim auch die schon lang gewollte Roy Campbell Delmark-CD mit Parker und Drake gekauft), aber die Manierismen gehen mir hie und da auf den Keks … aber ich fand die Charakterisierung von Howard Mandel (Hamid? He’s basically a reggae drummer!) sehr passend – sie erklärt die Faszination und auch die sich hie und da einstellende Langeweile, weil er eben nicht wie andere Avantgarde-Drummer (Cyrille ist einer meiner liebsten) ein unglaublich breites Spektrum drauf hat, sondern sein Ding durchzieht. Bei Shepp/Lateef war sein Ding nur selten gefragt (in „U-jamma“ etwa kam er ein wenig zum Zug), aber er hat seine Sache sehr, sehr gut gemacht!

vorgarten[wenn es noch nötig ist: entschuldige!]

:bier:

Blues to BechetTiny Grimes – Calling the Blues

Count Basie and the Kansas City Seven.

Das sind doch zwei schöne Nennungen! Bei Basie gäb’s natürlich einige späte Alben, die man nennen könnte … meine liebsten sind wohl „Get Together“ und „Mostly Blues … and Some Others“.

Blues to BechetSchaue mir die Listen an und kann überhaupt nichts sagen, schlicht und einfach weil ich das allermeiste nicht kenne. Daher auch meine Frage. Bin wohl kein Jazz-Experte, habe es aber gescheiterweise auch nie behauptet :-)

Weil ich mir das alles längst gedacht hatte, haben mich Deine etwas flapsigen Sätze etwas verwundert.

Und um das ein für alle Mal klarzustellen: das sind keine Jahrhundertalben, die ich hier liste (die wären wohl in der Regel zu bekannt), sondern Alben, die ich für gut bis sehr gut halte, auf jeden Fall für hörenswert, und für ein klein wenig bis ziemlich abseits der ausgelatschten Pfade.

Wenn in einer Posaunenlisten Namen wie Curtis Fuller, Bob Brookmeyer, Jimmy Cleveland, Bennie Green oder Rosell Rudd auftauchen, dann sind das jedenfalls gewiss keine Schrottalben, die keiner niemals hören sollte. (Und „Flexible Flyer“ ist ein verdammter Klassiker, der tausendmal – wenigstens! – bekannter sein müsste!)

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