Grace – Jeff Buckley

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  • #8639  | PERMALINK

    ah-um

    Registriert seit: 24.02.2006

    Beiträge: 1,398

    Um’s gleich vorweg zu sagen: „Grace“ ist eine Platte, deren Klassiker-Status ich nicht nachvollziehen kann.

    Bereits das Cover erinnert unangenehm an John Bongiovi.

    Buckley’s eigene Songs sind als solche wenig aufregend. Dabei versucht der Sänger mit allen Mitteln (und er hat eine sehr flexible Stimme) größte Innerlichkeit und zugleich höchste Expressivität zu vermitteln. Ich höre große Anstrengung, manche Selbstgefälligkeit und riesige Ambition, die nicht eingelöst wird. Es klingt einfach zu bemüht und gewollt, als dass es mich wirklich berühren könnte. Selbst die Versuche in Grunge wirken irgendwie steril und langweilig.

    Und dann ist da noch Leonard Cohens „Hallelujah“. Ein absolut großartiger Song und nichtmal schlecht gemacht. Aber selbst hier schafft es unser junger Held an manchen Stellen, seinen Gesang unangemessen in den Vordergrund zu rücken anstatt einfach auf die Wirkung des Songs zu vertrauen. Im Gegensatz zu Jeff Buckleys eigenen Stücken wäre dies bei Hallelujah nämlich zweifellos möglich.

    Fazit: „Grace“ ist nicht wirklich schlecht (etwa ***), aber für mich eindeutig kein Meisterwerk.
    Es ist eine der Platten, an die ich im Rahmen des „Geschmacks-Threads“ immer denken musste: Viele finden Buckleys Vortrag zutiefst bewegend, wenige andere – mich eingeschlossen – einfach nicht. Wessen Gefühl da nun „richtig“ oder „falsch“ liegt, dürfte einer Klärung sowieso nicht zugänglich sein.

    --

    There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)
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    #5125535  | PERMALINK

    prodigal-son

    Registriert seit: 26.12.2002

    Beiträge: 10,737

    Gut beschrieben, Ah Um.

    --

    If you try acting sad, you'll only make me glad.  
    #5125537  | PERMALINK

    belle

    Registriert seit: 01.02.2006

    Beiträge: 1,048

    und ich bin voll seiner meinung.

    --

    Und ich liege im Bett und ich muss gestehen ich habe große Lust mich noch mal umzudrehn
    #5125539  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    ganz wie der Vater…

    --

    #5125541  | PERMALINK

    nikodemus

    Registriert seit: 07.03.2004

    Beiträge: 21,272

    Wer? Belle oder Jeff? Bei der Stimme hört man schon den Vater durch, find ich auch…

    --

    and now we rise and we are everywhere
    #5125543  | PERMALINK

    hippiegirl

    Registriert seit: 08.07.2005

    Beiträge: 3,164

    also ich mag die buckleys auch sehr gerne und grace hör ich mir auch ganz gerne mal an. aber ich finde tim noch um eine spur besser als seinen sohn! :angel:

    --

    The dog won't bite if you beat him with a bone!
    #5125545  | PERMALINK

    annamax

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 4,599

    Ah UmBereits das Cover erinnert unangenehm an John Bongiovi.

    Das Cover ist m.E. aber auch wirklich das einzige, was an Grace auszusetzen wäre. Den Klassiker-Status hat die Platte verdient. Ich finde sie eher unter- als überschätzt.

    --

    I'm pretty good with the past. It's the present I can't understand.
    #5125547  | PERMALINK

    ah-um

    Registriert seit: 24.02.2006

    Beiträge: 1,398

    Da bin ich ja nochmal gut weg gekommen…

    p.s. Den Papa mag ich eigentlich auch nicht. Ähnlicher Problemfall.

    --

    There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)
    #5125549  | PERMALINK

    firecracker

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 12,565

    Ah UmBereits das Cover erinnert unangenehm an John Bongiovi.

    :wow:

    :haue:

    halte das album für großartig (besonders hallelujah, last good-bye und lover you should have come over), aber kanns gut nachvollziehen, wenn einen der gesang nervt.

    ja, jeff buckley’s gesang erinnert an den seines vaters. aber doch nur entfernt.

    Ah Um, welche platte(n) hast du von tim buckley gehört?

    --

    Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)
    #5125551  | PERMALINK

    ah-um

    Registriert seit: 24.02.2006

    Beiträge: 1,398

    Es ist nicht der Gesang, der nervt, es ist die Attitüde. Das Cover passt insofern gut zur Platte, als beide eine etwas geleckte Innerlichkeits-Pose zur Schau stellen. Aber vielleicht bin ich nur neidisch auf schöne Männer.

    Tims Gesang kann dagegen manchmal wirklich nerven (das Knödelige!).
    Ich kenne seine regulären Alben außer Blue Afternoon und den letzten beiden. Ich habe sie neulich mal besternt. Das Schönste, weil unprätentiöseste, ist für meine Begriffe das Debüt.
    Vater und Sohn gemeinsam ist dieses angestrengte Ich-bin-ja-so-ein-sensibler-Künstler-Getue. Und das mag ich nicht.

    --

    There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)
    #5125553  | PERMALINK

    firecracker

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 12,565

    Ah UmEs ist nicht der Gesang, der nervt, es ist die Attitüde. Das Cover passt insofern gut zur Platte, als beide eine etwas geleckte Innerlichkeits-Pose zur Schau stellen. Aber vielleicht bin ich nur neidisch auf schöne Männer.

    genau. das wirds sein. ;)

    Ah Um Tims Gesang kann dagegen manchmal wirklich nerven (das Knödelige!).
    Ich kenne seine regulären Alben außer Blue Afternoon und den letzten beiden. Ich habe sie neulich mal besternt. Das Schönste, weil unprätentiöseste, ist für meine Begriffe das Debüt.
    Vater und Sohn gemeinsam ist dieses angestrengte Ich-bin-ja-so-ein-sensibler-Künstler-Getue. Und das mag ich nicht.

    tims gesang nervt mich auf greetings from l.a., da wirkt er aufgesetzt, aber ansonsten klingt er für mich sehr natürlich (die look at the fool vielleicht mal ausgenommen, hab die aber auch nur ein mal gehört).

    jeff buckley kam in interviews aber sehr sympathisch rüber. sensibel, ja, aber natürlich wirkte er.

    die grungigen anleihen stehen jeff wirklich nicht so gut (habe mir das album gerade mal wieder angehört). mit eternal life werde ich mich wohl nie so richtig anfreunden können. statt dessen hätte mal bitte forget her aufs album gesollt. bin sehr dankbar für die wunderbare grace legacy edition, auch wenn jeff nicht gewollt hat, dass forget her veröffentlicht wird. live hat er den song gespielt, deshalb möge er uns verzeihen, wenn wir ihn uns nun auch in der studio-version anhören….

    --

    Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)
    #5125555  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Ich hätte mir nie etwas anderes von Jeff Buckley als „Grace“ holen sollen. Das posthum veröffentlichte Studioalbum „Sketches..“ ist schlecht, die Live-Alben sind fast unhörbar. Danach konnte ich auch Grace nicht mehr unbefangen hören und in mir hat sich der Eindruck verfestigt, dass JB vielleicht doch ein eher mittelmässig begabter songwriter war. Der Gegenbeweis ist ja leider nicht mehr zu erbingen.
    „Hallelujah“ ist natürlich trotzdem wunderbar und kann einem im richtigen Moment das Herz brechen. Ganz wunderbar eingesetzt wurde der song auch in dem Film „Die fetten Jahre sind vorbei.“

    --

    #5125557  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 25,969

    „Live @ Sin-e“ empfindest Du als unhörbar, Songbird? Was erwartest Du mehr von einem Soloauftritt?

    Man muß sich auf Buckley`s Temperament einlassen können. Dann kann man seine Musik auch wirklich genießen. Live und Studio.

    Die hart rockenden Stücke auf Grace halte ich auch nicht für Grunge. Auch wenn die Erscheinung in den Zeitraum passen würde.

    --

    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #5125559  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Krautathaus“Live @ Sin-e“ empfindest Du als unhörbar, Songbird? .

    Ja, leider empfinde ich seine Stimme live als sehr anstrengend.

    Grunge höre ich auch nicht heraus.

    --

    #5125561  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    Bevor das hier vollends zum Buckley-Läster-Thread wird:

    Es ist mir grad zu anstrengend, die Qualität jeder einzelnen Note und Strophe auf „Grace“ zu bejubeln, aber verdient hätte sie es. Großartiges Album, großartiger Mann! „Eternal Life“ ist übrigens mein Lieblingslied von ihm (allerdings möglichst in der Liveversion auf der tollen „Mystery White Boy“). Grunge, pah!
    Um das Geniale an Buckley´s Songwriting zu erfassen, könnte man sich z.B. mal mit den komplexen wie mitreißenden Stukturen und Arrangements der Lieder befassen. Von Mittelmaß und Reißbrett ist da keine Spur. Von banalem Akkordgeschrubbe sowie Stroph-, Refrain-Strophe- Solo-Refrain-Refrain-Refrain-Fade Out auch nicht.

    (Und die „Sketches“ birst natürlich ebenfalls vor brillianten Songs. Den Zauber von „Grace“ allerdings kann sie als Unvollendete nicht ganz reproduzieren.)

    --

    I like to move it, move it Ya like to (move it)
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