kramerLohnt sich das Album?
Hab fast mit der Frage gerechnet 
Für mich auf jeden Fall, weil ich Legrands Musik liebe – und Dessays Stimme ebenso. Manches ist wohl etwas … wie soll ich sagen, overacting von Dessays Seite, aber das passt wohl auch wieder in die Gefilde, in die sie sich hier mit Legrand begibt. Die Begleitung ist jazzig mit Bass/Drums und Legrand am Klavier, auf dem letzten Stück spielt seine Frau Catherine Michel Harfe, mit Dessays Mann Laurent Naouri gibt’s die Abschiedsszene aus den Parapluies, mit Patricia Petibon den Zwillings-Song aus den Demoiselles … hach, was soll ich sagen, ich strecke meine Fahnen und geniesse, andere mögen sich darob verwundert am Hinterkopf kratzen 
Hab die CD gerade nochmal eingelegt … Dessay singt ziemlich … mir fällt nur grad ein Dialektwort ein: fadengrad. Schnörkellos, sehr wenig Vibrato auf gehaltenen Tönen, passt sehr gut, finde ich, wie sie das macht.
Ach, noch was: ich liebe auch die durchgeknallten Double Six de Paris … Mimi Perrin, Monique Aldebert, Christiane Legrand (die Schwester), und ich mag André Hodeirs Musik. Das ist vermutlich hilfreich, um mein – vom ersten Eindruck her doch sehr positives – Urteil der Dessay/Legrand-CD einschätzen zu können.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #152: Enja Records 1971-1973 – 14.05., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba