Re: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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Das verstehe ich sofort, was Du zu KD/Joe-Hen schreibst, das höre ich auch so – das macht die grosse Faszination dieser, pardon, Paarung doch überhaupt erst aus! Für mich bleibt aber Dorham die Stimme, die mich trifft, sehr tief, während Henderson irgendwie in dieser Zone bleibt, in die er mich nicht reinlässt. Ich habe oben versucht, das ein wenig zu greifen, aber das sind ja am Ende auch nur von aussen herangetragene Erklärungen und wie weit die tragen, muss am Ende jeder für sich selbst beurteilen. Dieses „Probem“, das ich bei allem – riesigen! – Respekt vor Hendersons Spiel habe, zieht sich eigentlich durch sein ganzes Werk. Aber grundsätzlich schätze ich die Blue Notes (auch das spätere „State of the Tenor“) ebenfalls am meisten, habe mit den Milestones noch kaum Zeit verbracht und mit einigem von da auch grössere Mühe, und halte die Verves für etwas altersmilde und natürlich für überproduziert bzw. für zu stark auf Produzenten-Konzepte angelegt – aber gut sind sie dennoch (bis auf „Porgy & Bess“, das letzte, das finde ich dann doch recht schwach).

Ich greife, da Zorn grad ausklingt (toll!) jetzt also gleich wieder zu Henderson:

Eine meiner liebsten Aufnahmen von ihm ist übrigens der Mitschnitt aus der Left Bank Jazz Society in Baltimore vom April 1968 mit dem Wynton Kelly Trio, den Verve auf zwei CDs dokumentiert hat („Four!“ und „Straight, No Chaser“).

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