Re: Ich höre gerade … klassische Musik!

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Wieso zeigt dieses verdammte „Tinypic“ keine Bilder mehr an? Dreckstechnik…

@Gypsy: Noch budgetschonender ist diese Ausgabe:
http://www.amazon.de/Schumann-Beethoven-Debussy-Scarlatti-Galuppi/dp/B0009QYPBA/ref=sr_1_2?s=music&ie=UTF8&qid=1412005414&sr=1-2&keywords=michelangeli+wallet

da ist besagte Jahrhundertaufnahme auch drauf.

Auf Michelangeli bin ich auch erst vor kurzem gestoßen. Der Name war mir natürlich ein Begriff, galt der Mann doch schließlich als Exzentriker vor dem Herrn. Und als Ausnahmekünstler. Davon konnte ich mich überzeugen, als ich nahezu sämtliche, mir zu Verfügung stehenden Quellen nach Einspielungen von Beethovens 5. Klavierkonzert abklapperte (auf den einschlägigen Kanälen) und hierbei auf eine Aufnahme von Michelangeli stieß, nämlich die vom 28.04.1960, aufgenommen in Vatikanstadt, mit dem Orchestra Sinfonica della RAI, unter der Stabführung von Maestro Mario Rossi. Was ABM da für ein Feuerwerk abbrennt, ist schier unglaublich. Die Kadenzen perlen, sind leichtfüßig und forsch zugleich und die letzte Kadenz wird sogar so formvollendet ausbuchstabiert, das hätte Gould mit seinen Sezierungen nicht genialer hinbekommen. Einem Novizen wie mir gehen da die Adjektive aus.

Besagtes Schumannkonzert unter Mitropoulos ist von ganz ähnlicher Brillanz. Das Orchester ist voller Energie, alle Spitzen, Ecken und Kanten werden robust genommen, ABMs Kadenzen schweben auch hier wieder majestätisch und unantastbar über allem.

Doch der Knabe kocht manchmal auch nur mit Wasser: eine andere Aufnahme des Schumannschen Klavierkonzertes unter Hermann Scherchen, vom 21.06.1956, kommt da wesentlich zahmer, unauffälliger und routinierter rüber. Fast so, als würde da ein ganz anderer an den Tasten sitzen.

Allein für diese hochspannenden Vergleiche kann ich diese beiden Box-Sets wärmstens empfehlen, aber nicht nur deswegen: Kleines Geld, viel Musik, viel zum Staunen!

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