Re: Vinyl in der Presse

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nicht_vom_forum

Registriert seit: 18.01.2009

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lathoWie geschrieben – die idealen Voraussetzungen, um einen Vergleich zwischen Vinyl und Digital (um mal CDs und Files zusammenzufassen), sind in meinen Augen schwer herzustellen. Wäre es möglich, bin ich mir sicher, dass es keinen hörbaren Vorteil auf der einen oder auf der anderen Seite gibt, was Range etc. angeht (weil sich die Vergleiche eben auf nicht mehr wahrnehmbaren Ebenen abspielen).

Natürlich gibt es hörbare Unterschiede. Jedenfalls was Grundrauschen, Verzerrungen, Frequenzbereich, Auflösung und dynamic Range betrifft. Und in jedem dieser Kriterien gewinnt die CD (oder andere digitale Formate, die klar bestimmbare Mindestkriterien erfüllen), wenn „besser“ mit „exaktere Wiedergabe des Ursprungssignals“ gleichgesetzt wird.

Man hätte aber immer noch unterschiedliche Höreindrücke – Vinyl würde sich immer noch anders anhören (objektiv nicht besser, nicht -schlechter) als digital. Was bedeutet, dass die Entscheidung für ein Format letzten Endes objektiv nicht begründbar ist, aber eben auch nicht objektiv begründet werden kann.

Natürlich nicht. Weil „exaktere Wiedergabe des Ursprungssignals“ nur ein Kriterium unter vielen ist. Es wirft ja auch niemand der elektrisch verstärkten Gitarre vor, dass sie den Klang einer akustischen Gitarre „schlechter“ wiedergibt als ein gutes Mikrophon.

Übrigens ist „hörbare/wahrnehmbare Unterschiede“ ein ganz prinzipiell miserabeles Kriterium und schon an sich nicht „objektiv“, weil es alleine physiologisch schon große Unterschiede darin gibt, was Menschen hören (können) – je nach Vorbildung, genetischer Ausstattung und Alter/Vorschädigung.

Anders herum: die Diskussion um die Formate – das klingt ja auch in den Posts oben an – muss immer das spezifische Drumherum (Musik, welche Pressung/Ausgabe, Kette) umfassen.

Das ist dann aber nicht mehr die „Diskussion um die Formate“ sondern die „Diskussion um das spezifische Drumherum“.

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