Habe mich jetzt tatsächlich hier angemeldet, nachdem ich Jahre lang nur mitgelesen habe.
Meine Ex hat sich vor knapp acht Wochen nach fast zweijähriger Beziehung von mir getrennt. Es war ähnlich wie hier bereits im Thread beschrieben: Zu Beginn hat sie alleine kaum was hingekriegt, war schon extrem schüchtern und mit sehr wenig Selbstbewusstsein gesegnet. Übrigens zu Unrecht, sie war ein großartiger Mensch und sah fantastisch aus. Am Ende hat sie mich immer an eine süße, rothaarige und normalbelippte Version von Lana del Rey erinnert.
Ich habe mich dann um sie gekümmert, ihr immer wieder Mut und Kraft eingeflößt und ihr bei fast allem geholfen. Ihr gezeigt, wie man als junger Mensch so lebt. Immer wieder Selbstbewusstsein eingeflößt.
Sie hat tierisch geklammert; ich hatte bedenken – doch am Ende habe ich nachgegeben und mich voll auf sie eingelassen, das volle Programm.
Wir waren ein Herz und eine Seele, wir waren immer beieinander und hatten eine unfassbar gute Zeit. Wir waren füreinander geschaffen, dachten wir. Große Liebe, gemeinsamer Urlaub, Familienfeiern, Zukunftspläne. All das.
Ich habe alles für sie getan, das aber auch gerne – sie war mir das alles Wert. Infolgedessen habe ich viele Dinge und viele Freunde vernachlässigt. Hat mich aber nicht gestört.
Mit der Zeit wurde sie immer selbstbewusster und stärker. Irgendwann, als sie im Herbst ihr neues Studium begann, fing sie an, gegenüber mir immer abweisender zu werden, sie wollte mehr Zeit für sich und ihre neuen Freundinnen. War für mich zunächst kein Problem, ich war froh, mal wieder ein wenig Zeit für mich und meine Freunde zu haben. Doch diese Haltung gegenüber mir wurde immer stärker, sie war eigentlich nur noch egoistisch – und damit kam ich überhaupt nicht klar.
Dadurch, dass sie so sehr geklammert hat, hatte ich ja nur noch sie. Wir stritten uns öfters, sie wurde immer abweisender. Sex lief eh nicht mehr. Scheißgefühl, wenn sie von dir weggedreht dir im Bett liegt, kalt und steif und man dann daran denkt, dass man bis vor kurzem das Traumpaar der Stadt war. Wir hatten viele Gespräche, ich war immer verständnisvoll, habe immer zurückgesteckt. Hatte die Hoffnung auf einen Neubeginn. Bis ihr das dann nicht mehr reichte und sie meinte: Ich liebe dich, aber ich kann derzeit keine Beziehung führen, brauche Freiheit.
Zonk. Das hat mich ziemlich fertig gemacht, völlig der Boden unter den Füßen weggezogen. Sie macht den Anschein, als touchiere sie das alles nicht, sie geht viel feiern – was sie zu unserer Zeit kategorisch abgelehnt hat.
Und sie hat mich nun auch ersetzt. Durch ihre „Freunde“, die sie während unserer Beziehung null interessiert haben und an denen sie übrigens auch kein gutes Haar gelassen hat.
Wir haben kurz nach der Trennung noch einige Male miteinander telefoniert. Ist herrlich ironisch, wenn die Person, die dir gerade das Herz gebrochen hat, sagt: Kopf hoch, wird schon wieder. Haben uns auch einige Male zufällig gesehen, wobei sie mir immer strahlend grinsend zugewunken hat. Ich habe ihr einige Male mehr oder weniger mitgeteilt, dass ich vorerst eigentlich keinen Kontakt mehr wünsche. Hält sie aber nicht davon ab, mir im Wochenrhythmus SMSen zu schreiben, um zu fragen, wie es mir geht oder mich anzurufen…
Ich dachte auch, dass ich mit Liebeskummer umgehen könnte. Konnte ich nicht. Mittlerweile geht es mir wieder besser. Was aber nicht heißt, dass sie mir nicht immer wieder im Kopf herumschwirrt, ich darüber nachdenke, was ich falsch gemacht habe.
Tja. Ich dachte, sie wäre die ominöse Eine.
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