Re: Sie liebt dich, sie liebt dich nicht…

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Rock ’SIe war voller Ängste und ich hab das ganz gut abgefedert. Als sie das in den Griff bekommen hat, bin ich irgendwie nachträglich in ein Loch gefallen, es war auch ziemlich anstrengend.

Die klassische „Helfer-Syndrom“-Auswirkung. Ganz üble Sache, mindestens genauso schlimm, wie die ganzen Auswirkungen bei einer „herkömmlichen“ Trennung. Diesen Mist hab ich vor Jahren auch mal am eigenen Leib erfahren müssen, seitdem bin ich da vorsichtig, sofern die rationale Denke in entsprechenden Situation abrufbar ist.

Martin, das Coole ist, dass man im Prinzip durch diese ganzen Herzeleid-Geschichten tatsächlich auch so eine Charaktergeschliffenheit und Tiefe mitbekommt, die man sonost vielleicht nicht hätte und die dir dann in der Kunst oft doppelt und dreifach zurückvergütet wird. Es bleibt zwar ein gewisser „Schaden“ an der Seele zurück, aber plötzlich ergibt vieles auch einen neuen oder tatsächlichen Sinn. Ein Album wie „Blood on the Tracks“ wäre so sicherlich nicht möglich gewesen, hätte Bob zuvor nicht diverse Wechselbäder der Gefühle und persönlichen Rückschläge etc. bewältigen müssen.
Ich muss aber auch Fletcher Recht geben: zu lange im Mitleid baden ist auch nicht wirklich gut. DAS wirft dich dann eher zurück als dass es dich weiterbringt. Wenn du also merkst, dass sich das ganze auf irgendeine Weise plötzlich verselbstständigt und sich vielleicht nur noch als Mittel zum Zweck darstellt (um evtl. irgendwas anderes zu überdecken), dann mach was dagegen. Vorher nicht.

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