Flatted FifthDass das Pariser Konzert von Dir am schlechtesten bewertet wurde (wenn man bei vier Sternen von schlecht sprechen kann), liegt aber nicht an der Venue, oder? Das La Cigale ist einfach wunderbar!
Nun, es hat schon damit zu tun. Das La Cigale ist natürlich ganz hübsch (das Le Trianon in der gleichen Straße ist noch entzückender), zurück bleibt jedoch die Erinnerung an die sehr helle Hintergrundbeleuchtung und eine rostige, langgezogen quietschende Toilettentür direkt im Konzertsaal, die, nachdem auch Ryan irgendwann darauf mehrfach (in seinen Songs und Pausen) hingewiesen hatte (er dachte erst, es wäre ein Baby), tatsächlich noch während des Konzertes geölt wurde, so dass zumindest das Schlussdrittel erträglich wurde. Während eines bestuhlten Konzertes mit intimer Atmosphäre eine überaus nervige Angelegenheit. Die Aufmerksamkeit auf die Bühne zu lenken fiel schwer. Musikalisch war es aufgrund der erneut synchronen Setlist zu wenig emotional, zu perfekt und zu vorhersehbar. Ganz im Gegensatz zur letztjährigen Tour und den Geschehnissen der früheren Konzerte. Sehr schade und für mich wenig nachvollziehbar, warum er so wenig Veränderung zeigte. Insbesondere an den zwei Abenden in London das fast gleiche Set zu bringen war unverständlich, aber wer weiß schon, was in ihm vorgeht? Natürlich gut und professionell vorgetragen, dafür aber ohne Magie und mit zuwenig überraschenden Momenten, was bereits nach London zu unserer schwindenden Begeisterung und Vorfreude auf die nächsten Konzerte führte. Mein Unmut nach Paris war dann groß. Mit Amsterdam schaffte er noch einen versöhnlichen Abschluss, wenngleich es sicherlich meine letzte, derartige Tour (außer mit Band, aber wie soll die aussehen?) gewesen sein dürfte. Das Highlight war sowieso (neben all den anderen phantastischen Erlebnissen, die deutlich im Vordergrund standen!) das verblüffende Konzert der Sadies in London.