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lathoDas ist insofern richtig, als das Videokassetten nie den Stellenwert von Platten hatten. Aber grundsätzlich läuft das nach demselbem Muster. Die Verwertungskettenaufweichung ist ja Reaktion auf die fehlgeschlagene Deigitalisierung.
Homevideo war bzw. ist bisher noch Drittauswertung. Das ist ein entscheidender Unterschied. Dass man das Kino für Filme zur Erstauswertung erhalten will, ist grundsätzlich keine Fehlentwicklung. Digitale Infrastrukturen für Musik aufzubauen, wäre damals wesentlich unproblematischer zu realisieren gewesen als heute für Filme.
lathoTheorie ist das ja nicht alles, bzw bei den „Einbruch-Thesen“ gibt es viel Theorie. Aber die Gewinnkurve aus den 90ern weiter nach oben gehen zu lassen, wäre doch wohl in jedem Fall illusorisch geblieben. Ichhabe immer gleich viel Geld für Musik ausgegeben, auch als ich mir gelegentlich etwas über Napster geladen habe. Mehr Geld ist es durch den Umstieg auf Vinyl geworden – aber da war eine bewusste Entscheidung, dass ich mich mehr mit Musik befassen wollte.
Da stimme ich zu. Die Goldgrube der 90er wäre so nicht dauerhaft weitergelaufen. In Goldgräberstimmung kam man dann ab Ende der 90er als User. Ich habe jahrelang keinen Pfennig mehr für Musik ausgegeben, bis zum Wiedereinstig mit Vinyl. Vor Filehostern wurden hunderte von GBs eben noch bis zum Erbrechen über externe Festplatten verschoben. Ein ausbleibendes Unrechtsbewusstsein ist da generationsübergreifend zu beobachten. Jede Omi versendet heute MP3s per Mail oder brennt CDs als Ad-on zum Geburtstagsgeschenk.
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