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Witek DlugoszWuuuaaaaas? Wie kommt es zu dieser Wertung?
Habe ich früher schon mal geschrieben, ich such’s raus.
Ist aber halt einfach ein ödes Buch, das allein von seiner politischen Bedeutung lebt. Unterträglich prätentiös, Coetzee hat sich wohl sehr selbstverliebt im Professor gesehen und seine Aussageverweigerung als Heldentat stilisiert. Das fand ich widerlich und unverschämt.
Beim „Landaufenthalt“ dasselbe Spiel, ständig drückt er einen mit der Nase darauf, wie sehr symbolisch und bedeutsam jetzt diese Szene wieder war für das Leben und die Konflikte in Südafrika. Das nervte mich schon bei Brodskij saumäßig, aber hier ist es gepaart mit einer Selbstverliebheit des Autoren (allein schon dieses ständige Gemache mit der Literatur, klar es ist ein L-Prof, aber die Bezüge sind dermaßen platt und großsprecherisch platziert, dass als Botschaft bei mir nur ankommt „schau mal, wie belesen ich bin, wie klug, wie gebildet…“. Das können andere aber sehr sehr viel besser), die das Ganze unterträglich und lächerlich macht.
Auf mich machte das Buch den Eindruck, dass es möglicherweise zu seiner Zeit was besonderes war und er erstmals über Themen schrieb. Dafür hatte man ihn gefeiert, und dann hat dieses ständige Drohen mit der Bildungsaxt (ha,ha, hier habe ich soviele Anspielungen und Metaebenen eingezogen, das merkts du gar nicht) die Leute dazu geführt, die Kleider vom neuen Kaiser ganz toll zu finden.
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...falling faintly through the universe...