pinchWas hälst du davon?
Ein etwas zwiespältiges Verhältnis. Ich muss gestehen, dass ich (eigentlich prinzipiell) wenig mit derlei Schriften anfangen kann, die es sich zum Ziel setzen, bestimme Worte (aus)zudeuten, da mir meist schon der Rahmen wenig bietet – da hat man nun sein Kernthema (hier: Liebe und Tod in Wechselwirkung) und behilft sich nachfolgend mit allerlei Zitaten aus der großen Welt der Philosophen und Dichter, von Goethe bis Kleist, von der Bibel bis zum Werdegang des Orpheus, um all die Thesen in einen schlüssigen Kontext zu leiten. Ich hatte schon im letzten Jahr Schmids „Glück“ gelesen, das einen ähnlichen Kurs einschlägt, wenn auch weitaus verquaster und schulmeisterlich behäbig – das ist wiederum die Stärke von Süskind: Die Zeilen lesen sich (meistens) sehr geschmeidig, die Vergleiche und Querverweise leuchten ein, selbst eine Form von Spannungsbogen kann man in diesem kurzen Essay finden. Was aber für mich viel wichtiger ist: Es schimmert einfach sehr oft, durchaus netter, bissiger Humor durch die Zeilen. Gerade die garstige Abhandlung des Jesus von Nazareth im letzten Drittel („Dann Großaufnahme von Jesus[…]und ruft mit lauter Stimme: „Lazarus, komm heraus!“[…]Der Erfolg der Aktion ist, wie geplannt, überwältigend. Ein Großteil der anwesenden Juden tritt spontan der Partei Jesu bei“, köstlich) habe ich mit viel Freude gelesen.
Alles in allem: Nichts, was mich jetzt in großem Maße beeindruckt hätte, dafür ist mir die Sache dann letztlich doch zu wortklauberisch und irgendwie auch zu routiniert, aber eine allemal lesenswerte Lektüre war es doch, weit weg von „erschreckend belanglos“ jedenfalls. Was hat Dir so sehr missfallen?
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Hold on Magnolia to that great highway moon