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Irrlicht
„Ernüchtert“ wäre wohl auch zu viel gesagt. Es ist nur derart: „I speak because I can“ ist eines meiner fünf liebsten Werke überhaupt. Entsprechend hoch waren zu Anfang die Erwartungen, die mit „Night after night“ und „Rest in the bed“ – traumhaft, die Anklänge an „Famous blue raincoat“! – allerdings sogar übertroffen wurden. „The muse“, oder auch „Sophia“ machen mich dementgegen noch etwas ratlos. Bin aber weiterhin höchst höchst gespannt.
Dann doch schon mal ein paar Worte mehr: „The Muse“ gehört sicherlich nicht zu den stärksten Tracks, aber „Sophia“ finde ich mittlerweile fantastisch. Gib dem Album auf jeden Fall ein bisschen Zeit, es ist nicht so konzis und eingängig wie die besten Momente auf dem Debüt, nicht so meditativ-versonnen wie über weite Strecken „I Speak Because I Can“, aber es ist ihr lebhaftestes, schillerndstes Album. Die neue Abgeklärtheit, das offenbar erlangte Vertrauen in sich als Künstlerin, lässt sie nicht nur freier und intuitiver (auch bewusst mal ein wenig schief) singen, sondern auch nach weniger linearen, konventionellen Mustern komponieren. Hinzu kommt das überragende Arrangement – an überraschenden Stellen aufbrausend und bissig – das ihre Songs in neuartigen Klangfarben inszeniert. Für mich besteht kein Zweifel mehr, dass „A Creature I Don’t Know“ ihr bisher bestes Album ist.
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Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!