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JEMEEL MOONDOC: THE ZOOKEEPER’S HOUSE (relative pitch records)
kommen ein bisschen hüftsteif, aber auch sehr entspannt daher, die herren. 5 schön zusammenegestellte, effizient und nicht risikolos arrangierte stücke mit ganz viel soloraum und atmosphäre. moondocs suchende, nicht immer präzise linien bleiben konzise in ihrer haltung, haben kein problem damit, ins leere zu laufen und tiumphieren am ende im traumhaft schönen „for the love of cindy“, wo mir spontan kein altsaxophonist einfällt, der das so spielen könnte. matthew shipp als vergleichsweise junger und vergleichsweise wilder zeigt deutlicher, wie unangestrengt er die große oper anknipsen kann als auf seinen eigenen sachen. roy campbell zum letzten mal wunderbar kapriolen schlagend, fast wie rückwärtssalti, ohne einen hauch anstrengung. steve swell schaut mit kleinem blinzeln in die tiefe. greene und der sehr an cyrille erinnernde newman taylor baker als rhythm section, die keine time-sicherheit bietet, aber doch fundament ist. wäre ich nicht von allem schon sehr überzeugt, kommt das toll arrangierte alice-coltrane-stück „ptah the el daoud“ in zwei unterschiedlichen metren daher und wird in seiner ganzen großen melancholie ausgeleuchtet. schöne, irgendwie heroische, aber eigentlich ganz sanft gehaltene spannung. große empfehlung.
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