Re: Jazz: Fragen und Empfehlungen

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gypsy-tail-wind
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soulpopeGuten Morgen gypsy, der Beitrag war nicht als Störfeuer für Deine (wie immer) sehr interessanten Bebop Ausführungen gedacht ;-)….vielmehr habe ich einfach Deinen Hinweis auf die zumeist qualitativ sehr hochwertigen Booklets der Uptown Veröffentlichungen für einen „shameless plug“ für die Sonny Clark CD benutzt…..die meisten von uns sind ja immer wieder nach der „perfekten“ Aufnahme bzw „Jahrzehntsession“ und hier bei Sonny Clark Aufnahme ist ja wahrlich nicht Alles grossartig……seine beiden Mitstreiter sind sicher nicht die versatilsten und gerade Letzteres hat bei einzelnen Kritikern den Grund für negativen Sichtweisen bewirkt….damit wird vollkommen ausser Acht gelassen, daß Sonny Clark`s Spiel hier voller Rohdiamantensplitter ist (oder ein Sternehimmel, der sich perspektivische immer stärker ausbreitet ?) und Zeugniss eines Pianisten ist, dessen Feuer leider viel zu kurz gebrannt hat….also falls sich ein Leser hier an dieser „Werbeeinschaltung“ orientiert sollte – diese ist unentgeltlich:director:…….

Die Kritik an den Begleitern ist auf jeden Fall berechtigt – „Sonny Clark Trio“ wird wohl auch alle Tage mein liebstes Trio-Album bleiben (wohl auch das liebste Album, aber „Leapin‘ and Lopin'“ ist da ganz harte Konkurrenz und „Cool Struttin'“ folgt unmittelbar dahinter). Aber da es von Clark als Leader ja bloss ein knappes Dutzend Aufnahmen gibt, ist natürlich jeder Schnipsel willkommen!

captain kiddJa, ganz starkes Ding. Das schrieb ich vor fast genau neun Jahren über die Scheibe:

Danke fürs Hervorholen, damals war ich ja noch nicht da …

captain kiddWas kann denn nun eigentlich die neue/alte „Offering“-Scheibe von Coltrane? Wie ist es vom Sound? Und ist es sehr free oder gibt es eher Strukturen?

Die kann verdammt viel, fast alles sogar. Sound ist anständig, jedenfalls sehr hörbar, sie ist frei, aber eher auf er hymnischen als der wilden Seite – wobei das eine aus dem anderen fliesst und und wieder zurück. Will sagen: es gibt natürlich „wilde“ Passagen, wobei sowas keine feste Grösse ist (wie ich bei meinem eigenen Hören merke – bei Ayler beispielsweise finde ich höchstens noch die Sessions aus Cleveland mit Frank Wright „wild“). Die Strukturen sind eher auf inhaltlicher als formaler Ebene zu suchen – sprich: man könnte sagen es gebe keine. Ich weiss also nicht, was ich raten soll – vielleicht mal irgendwo ein Ohr voll nehmen?

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