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Hoffentlich passt die Frage hier rein.
Ich bemühe mich schon seit Jahren, aber besonders in letzter Zeit um den Jazz. Vieles mag ich auch sehr. Aber ich merke immer wieder, dass ich an ganz ähnlichen Punkten einfach scheitere, und zwar an „Endlosimprovisationen“, bei denen ich dann irgendwann einfach nicht mehr aufmerksam bin, weil alles nur noch nach strukturlosem Gedudel klingt.
Neulich z.B. habe ich bei Pat Metheny wiederholt gemerkt, dass der dudelt, dudelt, dudelt – ohne Punkt und Komma. Und das geht mir mit ganz vielen Solos so. Wie hört ihr eigentlich lange Impros: Kopf ausschalten und dudeln lassen, dabei einfach Atmosphäre spüren? (Dann scheine ich grundsätzlich dafür nicht geeignet.) Oder gibt es Tipps, die ihr einem offenen, aber bislang oftmals ratlosen Hörer geben könntet?
Eben blies Coltrane hier z.B. sein „Psalm“-Solo und ich hörte schon nach ca. 2 Minuten gar nicht mehr zu, weil ich immer und immer wieder ganz ähnliche Figuren gehört habe – das langweilt mich. Und dann wundere ich mich, dass das geradezu legendär ist. Oder muss man irgendwie spirituell-esoterisch-meditativ geprägt sein, um sowas gut zu finden? Was unterscheidet das dann aber von künstlerisch weniger geachteter Eso- / Meditationsmucke aus dem Supermarkt (außer dass Coltrane einen Wahnsinnston hat)? Ist es aber vielleicht genau das? Berauscht man sich ausschließlich an dem Charisma der Tongebung und achtet einfach nicht mehr auf die Konturen des musikalischen Verlaufs?
Bin für jede – durchaus auch detaillierte – Anregung dankbar. (Bis auf Tipps á la „Kauf dir mal dies und das“ – ich habe hier schon genug, was ich noch entdecken wollen würde.)
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