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Hm, ich hab die Riverside-Alben alle, schön sind sie, aber bei mir hinterliessen sie eine leise Enttäuschung (ich hatte, zugegeben, sehr hohe Erwartungen, und habe auch etwas mehr Geld als sonst für OJCCDs üblich in die Hände genommen, um die CDs zu kriegen). Ich muss sie mal wieder hervorkramen!
„Really Big“ wär vielleicht gut als nächstes? Es erschien vor ein paar Jahren in der Keepnews Edition nochmal auf CD (davor schon bei Fantasy in der OJC-Reihe) und sollte wohl noch zu finden sein. Die Band ist da etwas grösser, es spielen mit: Clark Terry, Nat Adderley, Tom McIntosh, Dick Berg, Julian „Cannonball“ Adderley, Pat Patrick, Tommy Flanagan bzw. Cedar Walton, sowie die Brüder Percy und Albert als Rhythmusgruppe.
Fein sind die Besetzungen alle, auf „The Quota“ kriegst Du Hubbard, Julius Watkins, Walton und die Heaths, auf „Triple Threat“ die gleiche Band sowie ein paar Stücke im Quartett (ohne Hubbard und Watkins).
Ich glaub fast am liebsten ist mir bisher wohl „On the Trail“ (auch weil ich Ferde Grofés seltsamen Titeltrack mag) mit Kenny Burrell, Wynton Kelly, Paul Chambers und Tootie Heath. Aber ich weiss nicht, wie schwierig es ist, die Alben zu finden.
Ich mag dann wohl den späteren Heath fast eine Spur lieber, „Picture of Heath“ (Xanadu, 1975) im Quartett mit Barry Harris, Sam Jones und Billy Higgins ist ein ganz feines Album und „The Time and the Place“ vom Jahr davor ist auch toll (ich habe es auf einem 2CD-Set von Camden, das lange vergriffen ist, es heisst „Changes“ und enthält zudem die Alben „New Picture“ von 1985 und „Peer Pleasure“ von 1987, die beide auch ganz okay sind).
Du merkst, meine Begeisterung hält sich für einmal eher etwas in Grenzen, Heath ist mir meist eine Spur zu kontrolliert (in Ermangelung eines besseren Wortes). Ich kenne auch längst nicht alles von ihm, das ist durchaus noch ein Projekt, die Heath Brothers zumal möchte ich gerne besser kennen, die Live-Mitschnitte, die ich von ihnen kenne, sind nämlich toll! Es scheint, als habe er sich in den Siebzigern etwas geöffnet, aber er war eben immer auch Komponist und das merkt man wohl auch seinem Tenorsax-Spiel an (sein Sopran auf „Picture of Heath“ ist übrigens besonders exquisit).
Ich bin nächste Woche nochmal weg, weiss nicht, ob ich davor schon zum Wiederhören der Riverside-Alben komme, aber ich werde gerne ein paar Sätze über meine neuen Eindrücke schreiben, wenn ich sie höre.
EDIT: ich hatte zu schreiben begonnen, als noch keine Reaktionen auf ferrys Frage hier standen, mein Urteil scheint soweit von redbeans‘ nicht entfernt zu sein, gesehen hatte ich seine Posts wie gesagt noch nicht, als ich meinen schrieb.
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