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Jamal … klar doch! Toller Pianist, mag manchmal nach Cocktail-Piano klingen, wenn man nicht genau hinhört, aber sein Timing ist unvergleichlich (er war deswegen auch ein Vorbild von Miles Davis, der in den Fünfzigern einige Stücke aus Jamals Repertoire übernommen hat und seinen Pianisten Red Garland in der Trio-Nummer „Ahmad’s Blues“ auch eine Hommage an Jamal aufnehmen liess, in der er den Auftakt sogar à la Jamal bringt, später im Solo dann aber in seinen eigenen Stil wechselt).
Das Trio mit Israel Crosby (b) und Vernell Fournier (d) ist wohl die Spitze der Jamal’schen Kunst, aber die frühen Aufnahmen im Format des Nat „King“ Cole Trios (p-g-b) sind ebenfalls phantastisch, zu hören z.B. auf der OKeh-CD oder Chamber Music of the New Jazz. Soll’s eine sein, dann wohl die OKeh-CD (die 2005er Ausgabe kommt mit Booklet, die neuere ist billiger aufgemacht, Booklet nur ein Faltblatt ohne Text, aber ansonsten wohl identisch).
Vom Trio mit Fournier/Crosby gab’s eine lange Reihe von Argo-Alben, die Mosaic gesammelt herausgeben hat. Ich habe die Box noch nicht, einen guten Überblick bietet etwa Cross-Country Tour (auf zwei CDs), für etwas späteren Jamal – nicht schlecht, bis heute nicht, aber anders, mit den Jahren immer weniger subtil, dafür immer zupackender – empfiehlt sich z.B. der ziemlich neue Impulse-Twofer Poinciana Revisited/Freeflight, aus der jüngeren Zeit z.B. das Live-Album mit George Coleman aus dem Olympia in Paris (auf der Tour habe ich ihn auch live in Zürich gesehen, zum bisher einzigen Mal, das war ziemlich klasse, v.a. weil ich, Amateur-Saxophonist, direkt vor Coleman stand … und auch weil Idris Muhammad ein phantastischer Drummer ist, der viel zu selten im Mainstream-Kontext anzutreffen ist).
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