Re: Jazz: Fragen und Empfehlungen

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gypsy-tail-wind
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Das ist Definitionsfrage… stilistisch gesehen vielleicht schon, aber effektiv gab’s ja viele schwarze Jazzer aus Kalifornien (Charles Mingus, Dexter Gordon, Horace Tapscott, um nur mal drei zu nennen), und da „West Coast“ primär eine geographische Bezeichnung ist, kann man die schlecht ausschliessen. Es gab schon in den 40ern eine natürlich von New Yorkern geprägte Bob-Szene in Los Angeles (u.a. mit Teddy Edwards, Wardell Gray, Howard McGhee, Dodo Marmarosa), die sehr „schwarz“ war. Zudem waren manche der wichtigsten „West Coast“ Jazzer Zuzüger von der Ostküste (Mulligan) der der Pampa (Baker).
Weil der Begriff so schwammig ist kann auch jeder sagen: Ja, ich mag West Coast Jazz.

Wenn nur die fusswippende, fingerschnippende, flipflopundbikinitragende aber high-class-bleiche Spielart gemeint ist, gäb’s von mir eher ein „jein“ als ein „ja“, denn manches ist wirklich recht verkopft geraten und leidet unter akuter Blutarmut, anderes hingegen ist sehr toll und kann mit dem besten mithalten, was der Jazz zu bieten hat.

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