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Hm, ich würde es eher so sehen, dass Cool von Anfang an als Kehrseite im Bop drin war. Bop-Vorläufer gibt’s wohl so ab 1940 oder so… wenn man Lester Young nimmt noch früher.
Lester Young war ja auch der grosse Einfluss für die ganzen „brothers“, also die (weissen) Tenorsaxer von Woody Herman (Gene Ammons war da auch mal dabei, als einziger[?] Schwarzer), die im West Coast Jazz (Bob Cooper, Jimmy Giuffre, Bill Holman, Bill Perkins), im Bop (Allen Eager, Wardell Gray, Lucky Thompson, Dexter Gordon) und an der Ostküste (Stan Getz, Al Cohn, Zoot Sims) zu hören waren. Aber den Sound und die Stimmung zurückzuverfolgen reicht ja nicht allein aus… Bop war auch neuer Rhythmus, neue harmonische Experimente, neue Tempi… und die Anfänge davon hört man wohl schon erst in den frühen Aufnahmen von Parker und Gillespie und erstmals fertig ausgeformt in ihren gemeinsamen Sessions von 1944. Der kühlere Sound, den Miles später als Sideman bei Parker entwickelt hat, den würde ich schon für etwas Neues halten, oder halt einfach für die erste Emanation dieser anderen Seite des Bop (die Parker selbst bis zu einem gewissen Punkt auch in sich trug… es ist ja kein Zufall, dass zwei verschiedene Takes desselben Stückes von ihm „Hot Blues“ und „Cool Blues“ überschrieben wurden.
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