Re: Jazz: Fragen und Empfehlungen

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gypsy-tail-wind
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Ich male nicht schwarz… und nein, Coltrane wäre bestimmt nicht froh darum gewesen. Die Musikhochschulen gab’s ja schon, manche Musiker belegten auch Kurse da, aber es ging eben nicht darum, ein Dipl. Ing. FMH Dr. Strg. C. Trompeter zu werden, sondern es ging darum, das eigene Vokabular zu erweitern, Schwächen (Arrangement, Harmonie, Komposition) auszubügeln, den Horizont etwas zu erweitern.

Ich glaube was Jazz betrifft fest ans learning by doing – die besten Musikhochschulen waren in der Hinsicht die grossen Big Bands und später Gruppen wie jene von Art Blakey, Miles, Horace Silver, Roy Haynes, Louis Hayes und anderen.

… denn grau, mein Freund, ist alle Theorie ;-)

Und wenn es nach mir ginge wären es eher Leute, wie ich sie oben und anderswo mittlerweile bestimmt schon ein Dutzend Mal genannt habe, jene KünstlerInnen (ja, Frauen sind da wichtig und recht gut vertreten, im Mainstream-Bereich, den Du nennst, gibt’s sie noch immer fast nicht, ist immer noch ein Macho-Betrieb wo man sich abhärten muss und ohne Ellbogen nicht weit kommt), die man für die 00er Jahre nennen würde… ich bin z.B. überzeugt, dass John Zorn mal zum Klassiker wird – der hat allein tausend Mal mehr spannendes angerissen und ermöglicht, als es alle Young Lions machen könnten, selbst wenn jeder von ihnen 200 Jahre alt würde!

Ich will damit nicht sagen, Blanchard sei ein schlechter Musiker ohne Verdienste, ich kenne ihn kaum, aber es zieht mich auch nichts dahin… McBride ist allerdings ganz gut. Dass er jemals als wichtiger Musiker genannt wird bezweifle ich, als wichtigen Bassisten mag man ihn aber gerne nennen, das ist er heute schon.

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