Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › "Django Unchained" – der neue Tarantino › Re: "Django Unchained" – der neue Tarantino
talking headIch empfinde es eher so, dass Tarantino die Sklaverei lächerlich macht. Eine Abrechnung/Aufarbeitung des Themas habe ich in dem Film an keiner Stelle wahrgenommen.
Sehr überraschend, das ist ja das Thema des Films.
Deshalb hat mich insbesondere der oben fett zitierte Teil aus Nails Post sehr irritiert, weil ich von KZ und Aufsehern überhaupt nichts wahrgenommen habe.
Du hast die Weißen in dem Film nicht wahrgenommen? Zeige mir in diesem Film einen „guten“ Weißen – außer dem Kopfgeldjäger.
Ich wage dagegen eher zu bezweifeln, dass sich ein „Hausneger“ derartig viel rausnehmen konnte wie S. L. Jackson
Solche korrupten Haussklaven, wie sie Samuel L. Jackson darstellt, gab es durchaus. Sie wurden gebraucht, um die Arbeitssklaven in Schach zu halten.
Zumindest gab es schwarze Overseer oder slave driver für die Arbeit auf dem Feld. Im Haus waren derartige Aufseher vielleicht nicht so verbreitet, da konnten die Sklavenhalter ja selbst kontrollieren. Die Rolle eines solchen Vertrauten mag außergewöhnlich gewesen sein, insbesondere die Beraterfunktion, aber ich würde keinesfalls davon ausgehen, dass es das nicht gab.
Mick67Lächerlich machen hieße ja auch die Leiden der Sklaven zu verharmlosen. Dafür waren die Auspeitsch-, die Hunde- und Mandingoszenen aber zu heftig und die Aufseher zu mies, um ironisch zu wirken. Wenn überhaupt, macht er sich über die Plantagenbesitzer (Don Johnson, diCaprio) lustig, in dem er sie affektiert erscheinen läßt.
Ich fand den Film auch grundsätzlich überhaupt nicht „lustig“. Es gibt ein paar lustige Szenen, aber das war es dann auch.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.