Re: Bird Calls – Das Altsax im Jazz

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tejazz

Registriert seit: 25.08.2010

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Sadao Watanabe ist großer Parker-Verehrer. Hört man auf seinen Jazzalben oft und gern (ich zumindest). Aber er hat auch viel „Abseitiges“ gespielt und damit wohl gutes Geld verdient. Ich gönn‘ es ihm, soll ja nicht jeder Jazzmusiker unter der Brücke schlafen müssen.
Die Richtung Sanborn/Kenny G. ist in etwa stimmig. Für eine Kollegin habe ich zwei LPs auf CD überspielt, es war z.T. recht schwierig.
Bei Bebop ist er aber eben richtig gut. Ich habe die erste LP unter seinen Namen und zwei Platten mit Hank Jones/Great Jazz Trio (Bird of Paradise & I’m old fashioned). Die beiden Titel beschreiben es ganz gut.
Da seine Jazzeinspielungen relativ schwer zu bekommen sind, kann ich nicht mal versuchen, es zusammenzufassen. Bebop ist da ein entscheidendes Kriterium, auch hat er in den 60-ern ganz gute Bossa-Nova-Sachen eingespielt. Die Version von MAIS QUE NADA hat mir so gut gefallen, daß ich die EP behalten habe (die anderen 3 Titel sind gehobenes Easy Listening).
Ach ja – und mit Mariano hat er auch zwei (?) LPs Mitte/Ender der 60-er eingespielt. Da ist er auch etwas avantgardistischer im Stil. Das hat er noch bis Anfang der 70-er beibehalten, ein Freund hat zwei Platten aus der Zeit, und eben jener Freund hört ab Hard Bop „aufwärts“, mit früheren Sachen hat er nicht viel am Hut.
Auch auf den Platten der MOCAMBO-Sesions ist er zu hören. Da kann man frühe Bebop-Musiker aus Japan entdecken. In Japan werden die Aufnahmen sehr geschätzt (ähnlich wie bei uns die JAZZFESTIVAL-Aufnahmen der 50-er Jahre).

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