Re: Deep Talk – Der Bass im Jazz

#7966195  | PERMALINK

katharsis

Registriert seit: 05.11.2005

Beiträge: 1,737

Peterson an der Orgel ist gar kein Fehlgriff, wie man vermuten könnte (und das sage ich als Orgelverächter). Außerdem sind das nur drei Stücke, oder so.
Richardson ist ja ein toller Multiinstrumentalist, insofern gebe ich Dir da Recht.
Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass der Fokus der Session wirklich auf einer möglichst großen Leichtigkeit des Klangs lag. Zumindest meint man das zu hören. Ich werd‘ zu Hause noch mal in den Linernotes nachsehen, ob etwas mehr dazu zu finden ist.
Watkins‘ „Soulnik“ ist leider auch so ein Album, welches hinter den Erwartungen zurückbleibt. Es ist mit Sicherheit ein gutes Album und ich finde Watkins auf dem Cello sehr hörenswert, allerdings ist da noch Luft nach oben. Gerade auch weil Lateef das Album weit weniger prägt, als man es hätte erwarten können. Auch da könnte ich mir vorstellen, dass man ein bestimmtes Konzept/eine bestimmte Klangästhetik im Sinn hatte, zu der Lateef’s Tenor in der Vorstellung nicht passte.

Zu Oscar Pettiford. Eine Aufnahme möchte ich nicht unerwähnt lassen, seine letzte für Jazzland. Er ist dort mit vielen dänischen (?) Musikern zu hören, die allesamt technisch nicht brilliant sind, aber auf der Platte ist eine Vielfalt an musikalischen Ideen und Stimmungen zu hören, die Pettiford mit seinem Ton zusammenhält und vorantreibt. Das Album hat ähnlichen Workshop-Charakter wie Mingus‘ frühere Aufnahmen und man kann den alten Hasen in einem inspirierenden, jungen Umfeld hören. Gefällt mir sehr gut!

--

"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III