Re: Deep Talk – Der Bass im Jazz

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gypsy-tail-wind
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THELONICADas sind ja nur meine persönlichen Favoriten. Natürlich kenne ich die Aufnahmen mit Bud Powell, nur höre ich die nicht ganz so häufig. So fürchterlich viele Aufnahmen mit Oscar Pettiford habe ich dann doch nicht, zudem
sieht man seine eigenen Alben schon selten. Du darfst auch nicht vergessen, dass er schon 1960 verstarb.
Beide Monk Alben sind allerdings exzellent, mit einer sehr spannenden Songauswahl, aber man muss schon sehr genau hinhören. Pettiford war da nicht weniger brilliant – und dann noch Ellington Kompositionen.

Klar! Betrachte meine Meinung als ergänzend und die zusätzlich genannten Aufnahmen als Empfehlungen, besonders die ABC-Alben, die’s früher auf einem GRP CD-Twofer und danach auf einem bei Freshsound gab.
Aber ganz besonders möcht ich „Vienna Blues“ empfehlen, das ist von 1959 und Hans Koller ist exzellent! Der Sound der Gruppe mit recht feinem Tenor und ziemlich sparsamen Drums (Pratt hatte zuvor etwa mit Bud Shank gespielt) sowie Gitarre und Bass ist schon mal ziemlich bemerkenswert, und das Spiel von Zoller, Koller und Pettiford lässt immer wieder aufhorchen!

Was ich noch zu erwähnen vergass: 1954 gab’s im Rahmen der Vogue-Sessions (die in den USA auf Period und später auf OJJCDs erschienen sind), die Henri Renaud veranstaltet hat, auch eine sehr schöne von Pettiford, mit Tal Farlow, Al Cohn, Kai Winding, Renaud sowie Max Roach – auch das eine sehr schöne Session! Pettiford spielt da einen mit Nylon-Saiten bezogenen Bass, mit dem er einen weicheren Sound hat, man hört dadurch aber auch stets, wenn er seine Finger auf den Saiten bewegt… ist mir sonst nicht bewusst, dass das anderswo auch so stark der Fall ist, ich weiss nicht, ob Pettiford sonst die üblicheren Stahlsaiten gespielt hat oder ob’s an einer Besonderheit dieser 1954er Aufnahme liegt. Jedenfalls eine schöne, aber etwas kurze Session (sie wurde durch das Beigeben von Alternate Takes auf CD-Länge gepimpt und ist so in der „Original Vogue Masters“ Reihe von BMG erschienen).

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba