Re: Deep Talk – Der Bass im Jazz

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gypsy-tail-wind
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katharsisAuf „This is“ sitzen Peterson, Osie Johnson und Herb Ellis in der Band und Jerome Richardson ist ausschließlich auf der Flöte zu hören.
Dadurch entsteht eine ganz eigene Stimmung, die Brown viel mehr Raum gibt, sich zu entfalten. Das Album besteht zu weiten Teilen aus Basspassagen, welche Brown mühelos füllen kann. Er spielt, wie gesagt, sehr weich, aber auch sehr flexibel und luftig. Wirklich eine gute LP, um Brown als Solisten kennenzulernen.
Oscar Peterson ist im übrigen auch auf der Orgel zu hören.

Peterson hätte besser auf die Orgel verzichtet, wenn Du mich fragst… die Besetzung von „This Is Ray Brown“ hatte ich nachgeschaut heut mittag, die sieht gut aus (allerdings denk ich immer, wenn ich bei Leuten wie Wess oder Richardson sehe, dass sie „nur“ Flöte spielen, dass ich das schade finde… auch auf Doug Watkins‘ „Soulnik“… Lateef ohne Tenor, das ist doch schade!)
Jedenfalls muss ich mal schauen, wie man an „This Is Ray Brown“ rankommen könnte, klingt sehr hörenswert!

Ein weiteres Album mit kompletter Big Band ist „Ray Brown with the All-Star Big Band featuring Cannonball Adderley“ (rec. 1962) auf dem Cannonball Adderley als Solist im Mittelpunkt steht, aber auch andere tolle Leute wie Lateef, Nat Adderley, Clark Terry, Joe Newman, Richardson, Budd Johnson oder Milt Jackson mitwirken. Sam Jones springt ein, wenn Brown Cello spielt, Ernie Wilkins hat arrangiert.
Das Album ist auf dem Ray Brown/Milt Jackson 2CD-Set „Much in Common“ zu finden, das überdies auch „Ray Brown – Milt Jackson“ enthält, ein 1965 aufgenommenes Big Band Album mit ähnlich feiner Besetzung, u.a. Terry, Jimmy Cleveland, Jimmy Heath, Richardson, Phil Woods, Hank Jones, Grady Tate bzw. „Tootie“ Heath, arrangiert hat hier Oliver Nelson). Das dritte Album auf dem 2CD-Set ist Browns „Much in Common“ (rec. 1964 mit Wild Bill Davis, Kenny Burrell, Tootie, sowie Hank Jones und Marion Williams).
Die drei Alben finde ich jedoch sämtlich schwächer als „Bass Hit!“.

katharsisZwar vom Ansatz und der Musik ganz anders (kam auch 7 Jahre früher) ist Brooks‘ „Beat“ mit Blue Mitchell und Junior Cook. Ich weiß gar nicht, ob das seinerzeit veröffentlicht wurde. Die Musik ist aber toller Hardbop, der sich natürlich an Horace Silver anlehnt, aber irgendwie dichter ist.

„Beat“ ist ganz hübsch, aber wirklich sehr anders! Die Band mit Mitchell und Cook ist gut. Bassist Gene Taylor (den hab ich auch noch nicht in der Liste, glaub ich! Grossartiger Ton!), Lateefs Pianist Hugh Lawson und Posaunist Geoge Bohanon (wenig später mit Chico Hamilton in der Band mit Al Stinson) spielten da auch noch mit.
Das ist auch wieder so eine Florida-Connection aus dem Adderley-Umfeld (auch wenn Brooks natürlich aus Detroit kommt). Das Junior Cook Riverside-Album passt da auch noch dazu, ist zwar etwas früher und musikalisch wieder anders geartet.

katharsisDu meintest John Handy, oder?

Ja, klar! Hab leider Deinen Post erst grad jetzt gesehen! Werde es gleich korrigieren!

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