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Peacock: hör Dir mal irgendwas von den „konventionelleren“ Sessions an, und ganz besonders Aylers „Spiritual Unity“ – lyrischer als dort ist gar nicht möglich!
Carter: hör Dir die Sachen mit Dolphy an… es ist ja nicht so, dass ich mich drüber beklagen würde, es fällt mir einfach auf. Das wird aber nicht jeden stören, man ist da unterschiedlich tolerant – Leo Wright ist ein Beispiel für einen enorm unsauber intonierenden Saxophonist, Ernie Henry war fast noch schlimmer, und Jackie McLean hat – mit grösster Konsequenz – zu tief gestimmt, war aber „in sich“ wiederum sehr intonationssicher, jedenfalls nach den ersten Jahren. Es gibt aber Leute (v.a. wohl Musiker und Leute mit sehr feinem Gehör für sowas), die deren Sachen kaum ertragen können.
Wenn Du’s nicht hörst, lass Dich nicht beirren – ich denke, man muss ein recht gutes Musikgehör haben (also solche Unsauberkeiten einfach wahrnehmen, ohne dass man sie bewusst „sucht“ – dazu reicht es auch nicht, und ist andersherum aber auch nicht zwingend nötig, dass man ein Instrument spielt… aber es kann helfen, natürlich… bei meinen Saxophonen, ganz besonders beim Bari, ist die obere Oktave zwischen einem Viertel- und einem Halbton zu hoch gestimmt, da muss man dauernd korrigieren!)
Bei Carter ist es ähnlich… und das ist eben das mit dem „kompletten Bassisten“, den es kaum gibt…
und damit zu Richard Davis, denn der IST dieser komplette Bassist! Ich kann mir zwar vorstellen, dass einem sein Spiel nicht gefallen kann, mir persönlich gefällt es ganz enorm und beeindruckt mich immer wieder von neuem!
Zu McBee sag ich nur: :bier: (obwohl, ist schon noch ein bisschen früh…)
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