Re: Deep Talk – Der Bass im Jazz

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vorgarten

Registriert seit: 07.10.2007

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katharsisDaher sehe ich Ron Carter auch in derselben Linie, da er ja eigentlich als Cellist aufgewachsen ist und diese Flüssigkeit in sein Bassspiel übernehmen konnte. Seltsam ist da eigentlich, dass er oft unsauber spielt, obwohl er das im klassischen Rahmen eigentlich hätte anders lernen müssen. Nichtsdestotrotz besitzt er einen unglaublichen Ideenreichtum, seine Technik ist gut und bzgl. seiner Time ist er auch wirklich gut.

ich finde diesen hinweis auf ron carters intonations-unsauberkeiten interessant – gibt es da irgendein konkretes beispiel, anhand dessen ich nachvollziehen könnte, was ihr damit meint?
unter den „riskanten“ bassisten mag ich ihn am liebsten, gar nicht als denjenigen, der das zweite miles-quintett zusammhielt, sondern der gerade da immer wieder das fast-zusammenbrechen herbeiführen konnte. cecil mcbee fällt mir auch immer wieder auf als äußerst waghalsiger und ideenreicher bassist (z.b.auf wayne shorters ET CETERA session). mit wem ich dagegen oft probleme habe, ist richard davis – OUT TO LUNCH kann ich vor allem seinetwegen kaum anhören. auf RIG, PIG & PANIC und vielen hill-alben ist er wiederum ganz toll.

gary peacock wiederum habe ich nie als ‚lyrischen bassisten‘ wahrgenommen – ich finde ihn vor allem ziemlich funky, gerade im lyrischen umfeld von jarrett brint er oft den biss, die schärfe in die musik (zuletzt nicht mehr so).

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