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nail75Gary Peacock und Dave Holland sind weitere Bassisten, die ich sehr schätze.
Die beiden sind interessant… beide haben grossartig angefangen und sind dann irgendwie in den Mainstream (im weitesten Sinne) eingebogen und haben – jedenfalls nach meinem Empfinden – zu grossen Teilen das besondere „etwas“ verloren, dass ihr Spiel früher so grossartig machte.
Ich denke bei Peacock nicht nur an die Aufnahmen mit Albert Ayler sondern auch an Alben wie jene mit Carmell Jones, Bud Shank, Clare Fischer, Jimmy Woods, Sonny Simmons, Paul Bley, Bill Evans, Tony Williams, Gil Evans… da hört man soviel wunderbar frisches, lyrisches, melodisches Bass-Spiel wie selten!
Bei Holland waren’s die Anfänge mit Surman, Miles, dem Spontaneous Music Ensemble (Karoybin!), Corea, Circle, dann Sam Rivers, Anthony Braxton… und dann war irgendwann einfach Schluss mit lustig. Bei ihm find ich’s fast noch befremdender als bei Peacock, der ja immer schon eine lyrische Ader hat und im Keith Jarrett Trio diesbezüglich ganz gut aufgehoben ist. Holland hat dann seine eigenen Bands geleitet, die zu Beginn noch einigermassen offene, spannende Musik gemacht haben (ich mag etwa „Jumpin‘ In“ sehr gern), aber die Musik wurde immer formelhafter, immer weniger abenteuerlustig, immer weniger offen. Das find ich bei einem Musiker mit seinem immensen Talent doch bedauernswert und auch verwunderlich.
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