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nail75@gypsy: Wärst Du so nett, etwas über die Lyons Box zu schreiben?
Auf die Schnelle kann ich nicht ausführlich drüber schreiben, nur so viel: die verschiedenen Live-Aufnahmen reichen von Solo über diverse kleine Gruppen (eine mit Raphe Malik, Karen Borca taucht auch auf – aber das kann man ja auf der Ayler-Seite nachlesen). Lyons ist einer der ganz grossen Saxophonisten, sein Spiel ist was Tonbildung und -gestaltung betrifft eigentlich fast immer im weitesten Sinne „konventionell“ (er überbläst nicht, schreit nicht… die Antithese zu[m damaligen] Howard, Sanders, Wright etc) – dabei ist es unglaublich faszinierend, zu hören, was er trotz (oder wohl wegen, dank) dieser selbstauferlegten Einschränkung alles ausdrucken kann, wie er den Ton in die kleinste Nuance ausgestaltet, das feinste rhythmische Detail sauber ausspielen kann… eine Art freies Pendant zu Warne Marsh möglicherweise?
Die Session mit Malik ist rauh, laut, das Trio mit Burnett und Letcher ist klasse, solo ist er natürlich für mich unheimlich faszinierend, danach folgen zwei Sessions mit Karen Borca, die erste im Trio mit Drummer Paul Murphy, die zweite im Quartett mit Murphy und William Parker. Das Set deckt einen Zeitraum von 13 Jahren ab und ist für mich das Beste, was man von Lyons hören kann – und eine perfekte Ergänzung zu den anderen Alben (von denen ich leider noch nicht alle kenne).
Ich kann gerne mal detaillierter drüber schreiben, wenn ich die Musik wieder anhöre, hab das aber nicht für die nächsten Tage geplant.
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