Re: Musiksendungen im TV

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ferry

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Montag, 2.Mai 0:05- 0:55, Arte

Remix One Shot Not

• David Byrne
David Byrne wird wohl als Gründer der Gruppe Talking Heads (1974) in die Musikgeschichte eingehen. Seit den 90er Jahren ist Byrne auch als Musikproduzent tätig, unter anderem für Os Mutantes, Jim White und Zap Mama. Dabei ist er seinem antikonformistischen Geist stets treu geblieben. Er setzt heute seine Solokarriere fort und brachte ferner 2008 gemeinsam mit Brian Eno das Album „Everything That Happens Will Happen Today“ heraus – 28 Jahre nach ihrer ersten Zusammenarbeit.

• Krystle Warren
Es gibt heute nur noch wenige Künstler, die auf die Bühne treten und es wagen, mit zarter Stimme das Publikum zu begrüßen und ohne Mikrofon zu singen. Krystle Warren ist eine davon, eine fragile Gestalt mit starker natürlicher Ausstrahlung, von außergewöhnlicher Entschlossenheit und Begabung. In Songs, die zwischen Folk und Country liegen, erinnert ihre Stimme bisweilen an Tracy Chapman, inspirieren lässt sie sich von Musikern wie Nick Drake, Joni Mitchell oder Willie Nelson. In ihrer Band The Faculty treten renommierte Künstler wie Martha Wainwright und Erykah Badu auf.

• Elbow
Vermutlich nahm die Erneuerung des Progressive Rock ihren Anfang in den Vorstädten von Manchester. Elbow ist irgendwo zwischen Genesis, Talk Talk und Pink Floyd anzusiedeln. Die Band legte den klassischen Weg aller rockbegeisterten Schülerbands zurück. Doch der Weg für die in den 90er Jahren von Frontman Guy Garvey gegründete Band Elbow war weit. Ein erstes, 1998 mit dem Label Island geplantes Album soll nie erscheinen, einige Jahre später kommt dann ein richtiges erstes Album bei V2 heraus. Die Musikkritiker sind – wie auch früher schon – voll des Lobes, doch der Kassenerfolg bleibt aus. „The Seldom Seen Kid“ erschien im Frühjahr 2008 und brachte den Gewinnern des Mercury Music Prize endlich die verdiente Anerkennung des Publikums.

• Cheick Tidiane Seck
Cheick Tidiane Seck wurde vor 56 Jahren in Mali geboren. Von dort stammen auch Salif Keita und Mory Kanté, mit denen zusammen er in der Super Rail Band Musik macht. Wer ihn deshalb in die kommerzielle Schublade „World Music“ steckt, tut ihm allerdings unrecht, denn er ist ein Künstler mit vielen Facetten. Der vielseitige Musiker beherrscht mehrere Instrumente, ist Komponist, Arrangeur, musikalischer Direktor und dem breiteren Publikum vor allem als hervorragender Keyboarder bekannt. Von Dee Dee Bridgewater bis Amadou & Mariam spiegelt sein Akustik-Album „Sabaly“ diese von allen Komplexen befreite Kultur- und Musikvielfalt wieder.

3sat zeigt acht Crossroads-Konzerte, die 2010 in der Musikkneipe Harmonie in Bonn aufgezeichnet wurden:

Dienstag, 3.Mai 2:55-3:40, 3Sat
Beth Hart
Die Amerikanerin Beth Hart hatte mit „L.A. Song“ einen weltweiten Hit. Bald darauf machte sie eine tiefe persönliche Krise durch, Drogen und Alkohol bestimmten ihr Leben. Sie fand den Weg zurück, veröffentlichte 2003 mit „Leave The Light On“ ein Album voller positiver Botschaften, das Up-Tempo-Rock mit Piano-Balladen kreuzt und Beths unvergleichliche, kräftige Stimme in den Vordergrund stellt.
Zurück im Leben
Der Abschied vom Rausch hat ihrer Stimme und der Musik nicht geschadet. Ihr 2010 erschienenes Album „My California“ ist intensiv und erzählt sehr persönliche Geschichten: In „Everybody Is Sober“ schildert sie ihr Ringen gegen Drogen. „Sister Heroine“ schrieb sie für ihre an einer Überdosis gestorbene Schwester. Live ist Beth Hart eine rockende Singer-Songwriterin, die jeden Saal mit Energie füllt und jedes Publikum verzaubert.

Dienstag, 3.Mai 3:40-4:25, 3Sat
The Flying Eyes
Aus Baltimore, USA, kommt das Psychedelic-Blues-Quartett „The Flying Eyes“, das sich in Machart und instrumentaler Besetzung zwischen „The 13th Floor Elevators“, den „Doors“ und Retro-Stoner-Rock platziert. Neben dem ausdrucksstarken und markanten Gesang, der desöfteren auch an Glenn Danzig gemahnt, besitzt die Musik der „Flying Eyes“ Intensität und Melodie, das Spektrum reicht von sphärischen, düsteren balladesken Passagen bis hin zu wilden, hypnotischen Improvisationen. Trotz ihrer Jugend lotsen „The Flying Eyes“ den Hörer in die Zeit, in der Musik einfach nur Musik war – leidenschaftlich, emotional und theatralisch. Benannt hat sich die Band nach einem Science-Fiction-Roman von J. Hunter Holly aus dem Jahr 1963.

Dienstag, 3.Mai 4:25-5:10, 3Sat
Arbouretum
„Arbouretum“ bedienen sich versiert beim Progressiv-Sound der frühen 1970er, beim Hardrock, beim Blues und bei englischem Folk, haben aber auch einen offensichtlichen Bezug zum Anti-Folk eines Will Oldham. Ihr Programm ist Offenheit, lassen sie sich doch nie von Melodien oder Rhythmen leiten, sondern durchbrechen berechenbare Songstrukturen. Vor allem der sonst im Folk-Rock-Kontext seltene expressive Aufprall irrwitziger Gitarrenorgien ist einzigartig. Das Quartett aus dem amerikanischen Baltimore vermag es, musikalisch starre Genres aneinander zu koppeln und unter großem Getöse miteinander zu versöhnen. Ihre Texte sind von Metaphern wimmelnde, epische Sprachbilder und darüber hinaus ein auffälliger Kontrast zur sonst oft von Befindlichkeitsprosa beherrschten Allerwelts-Lyrik gediegenen Songwritertums. Keines ihrer Live-Konzerte gleicht dem anderen.

Dienstag, 3.Mai 5:10, 3Sat
Hellsingland Underground
Seit ihrer Gründung im Jahre 2006 haben sich „Hellsingland Underground“ den Ruf einer brillanten Liveband erspielt. Das Sextett aus der nordschwedischen Provinz lässt Classic-Rock-Epen auferstehen, wie sie beispielsweise auch der Allman Brothers Band gut zu Gesicht standen, mit teils elegischen, teils rüde rockenden Akkorden von außergewöhnlicher Tiefe und Twin-Guitar-Intermezzi, unterlegt mit Texten, welche verlorene Freundschaften, Drogensucht, die Einsamkeit der Menschen in der Stadt und auf dem Land sowie sämtliche Facetten von Liebesbeziehungen, Leben und Sterben thematisieren. Mit ihrem zweiten Album „Madness and Grace“ schafften sie es auf Platz 6 der schwedischen Charts.

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