Re: Andrew Hill

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gypsy-tail-wind
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nail75Die Beschreibung erhält viel Wahres, aber dennoch empfinde ich das Album als sein schwächstes Werk. Es erscheint mir abwechselnd unfokussiert und anstrengend zu sein, ist klanglich wenig interessant (im Gegensatz zu Black Fire, wo es Hendersons Rolle war, für etwas Leben zu sorgen) und der Einsatz des gestrichenen Basses ist – wie immer im Jazz – ein riesiger Fehler, weil die flächigen Klänge alle übrigen Differenzierungen unter einer Wolldecke verbergen. Außerdem bezeichnet das Album den Punkt, wo Hill mir wirklich zu akademisch wird und die Balance zwischen Hirn und Herz (;-)) nicht gegeben ist.

Da werden wir uns wohl nicht einig – erst recht nicht, was den gestrichenen Bass betrifft! Ist bestimmt nicht etwas, was ich dauernd und in jeder Band würde hören wollen – aber ganz drauf zu verzichten fände.

redbeansandricewenn schon in die vollen, dann glaub ich ja fast, dass Sonny Rollins das noch besser gemacht hätte…

Das ist ein interessantes Gedankenspiel!
Allerdings war Rollins ja in dieser Zeit am Besitzstandwaren (The Bridge) und machte dann seine eigenen, nur innerhalb der Improvisationen strukturierten Ausflüge in avantgardistische Gefilde… Der Rollins von 1955-57 hätte allerdings perfekt in die Hill’sche Welt passen können!

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