Re: Panda Bear – Tomboy

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witek-dlugosz

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Jan Wigger faselt auf Spiegel Online wieder mal zusammenhangloses Zeug (dieses Mal: Die neue Glasvegas-Platte ist scheiße) und vergibt acht Punkte für „Tomboy“:

Spiegel OnlineVielleicht ist eine gute Plattensammlung ja doch eine Plattensammlung, in der Earth neben Sheena Easton und Tracey Ullman neben Urfaust steht. Und irgendwo in der Mitte: Noah Benjamin Lennox aka Panda Bear, ewig festes Mitglied von Animal Collective, Seher, Erneuerer, Visionär und Erschaffer der sensationellen LP „Person Pitch“, die vor nun genau vier Jahren mit sämtlichen Hörgewohnheiten brach. Nachdem die schottische Band Glasvegas uns in diesem Monat mit einem beispiellos jammerlappig-zerjaulten Album peinigte, dessen unsagbare Scheußlichkeit man nur mit der chinesichen Wasserfolter vergleichen kann, dürsten wir wieder nach guter Musik. War „Person Pitch“ noch ein einziger langer Bewusstseinsstrom, dessen Phantastik alle Grenzen exzentrischer Formen überschritt, funktionieren die elf Tracks auf „Tomboy“ vor allem auch einzeln und für sich allein: Im Titelsong glaubt man, den Ameisenchor aus Hiroshi Saitos „Biene Maja“ zu Hören, „Slow Motion“ stellt das Prinzip der Wiederholung in einen neuen, aufregenden Kontext – und „Afterburner“ ist der zerschossene, dämmrige Dance-Track aus den Sümpfen, den außer Panda Bear kaum noch jemand beherrscht. „I got tired of the severe parameters of using samplers. Thinking about Nirvana and The White Stripes got me into the idea of doing something with a heavy focus on guitar and rhythm“, sagt Lennox, wohlwissend, dass der konservative Rock-Hörer sich fragen wird, wo denn im herrlichen Meeresrauschen von „Benfica“ wohl Jack White versteckt ist, wozu die vielen Geräusche, der Hall, die Keyboards, die Idiosynkrasien, Albernheiten und Spukschloss-Synthies eigentlich gut sein sollen- und wieso sich andere in die glatte Landschaft von Noahs Gesicht tiefer eingraben können als in Keith Richards Furchen. Cosmic American Music. (8) Jan Wigger

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