Re: Tal Farlow

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nail75

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bichoIch habe bisher nur einmal „The Swinging Guitar of Tal Farlow“ gehört, würde aber zu 100% zustimmen.

Was mich stört, ist ein gewisser „lack of personality“. Ich erkenne wenig Persönlichkeit in seinem Spiel, das Bestreben nicht allzu sehr aufzufallen, finde ich schon recht eindeutig. Mit anderen Worten, technisch ist es sicher gut, was er macht, nur in dieser Fülle langweilt es mich auf Dauer. Das heißt nicht, dass es schlecht ist, aber ich wünsche mir, dass er eben mal aus sich herausgeht, den Zuhörer überrascht und etwas stärker konfrontiert.

Nur, was macht ihn dann soviel schlechter, als Grant Green oder Wes Montgomery, bei denen sich zumindest bei mir ein ähnliches Gefühl einstellt?

Bei mir gar nicht. Gerade Green ist im Vergleich zu Farlow ein weitaus expressiverer Spieler, der sich überhaupt nicht scheut, im Mittelpunkt zu stehen und diese wunderbar flüssigen, klaren Noten zu spielen. Im Gegensatz dazu ist Farlow sehr verhuscht. Montgomery ist ebenfalls ein sehr intensiver Gitarrist, auch bei ihm stellt sich dieses „after hours“-Gefühl nicht ein.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.