Re: Die Mutter aller Listen – gypsy goes jazz

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gypsy-tail-wind
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nail75Eine tolle Liste und eine beeindruckende Leistung, gyspy. :-)

Obwohl ich vieles nicht kenne überzeugt mich die Auswahl sehr. Um Kritik zu üben, müsste ich in die Details gehen – beispielsweise warum gerade diese Alben von JoeMcPhee und nicht Nation Time, Oleo etc.? Kein Saxophone Colossus? Nur ein Album von Sun Ra? ECM existierte offensichtlich nur bis in die 1980er, Kenny Wheeler verdient keine eigene Nennung usw. Bill Frisell befindest Du nicht für würdig etc.

Dennoch für jeden Künstler, den ich vermisse, finde ich drei über deren Nennung ich mich freue. :-)

Danke!

In Kürze: bei McPhee kenn ich mich noch nicht so sehr aus – wollte aber unbedingt was drin haben. „Nation Time“ find ich im Vergleich etwas zu fahrig, zu lang, zu ausschweifend. „Oleo“ und die „Survival Unit II“ habe ich noch zu wenig präsent.

Bei Wheeler hab ich mir überlegt… aber ich find letzten Endes keins der Alben zwingend genug – habe aber auch noch Lücken (aber: nicht „Gnu High“ oder „Angel Song“ – wo ich Frisell auch gleich dringehabt hätte – und auch nicht „Around 6″… am ehesten „Song for Someone“).

Frisell kenne ich schlicht zu wenig gut. Scofield hab ich ja drin, Abercrombie aber auch nicht (da kennst Du meine Meinung auch zum jüngeren Quartett – die Krone, die „Third Quartet“ in dern 9. Ausgabe des Penguin Guides – die ich nicht habe – kriegt, wird daran auch nichts ändern). Hab mir auch noch „Bass Desires“ überlegt, aber am Ende find ich das auch nicht ganz gut genug (gehört dann eben zum riesigen Stoss an ****-Alben, wo Wheeler bestimmt auch mehrfach erscheint).

Was neuere ECM-Produktionen betrifft… ich kenne davon zu wenige, und diejenigen, die ich kenne, halte ich nicht für essentiell genug, um in die Liste zu kommen. Wie Du siehst, kann ich im Allgemeinen mit Tzadik und Intakt-Produktionen wesentlich mehr anfangen.

Sun Ra ist auch eine schreiende Lücke, bzw. ein musikalisches Universum, in das ich dereinst mal richtig eintauchen will. Anders lässt sich das nicht machen (geht mir bei Zappa auch so – liegt schon vieles herum, aber ich hab immer das Gefühl, ich müsse mich mal GANZ darauf konzentrieren können, um richtig einzusteigen).

Und „Saxophone Colossus“ ist da – mein allerliebstes Rollins-Album wohl!

Sonic JuiceDich scheint ja zu stören, dass dort überhaupt Columbia-Alben erwähnt werden. Die Riverside-Alben haben doch eindeutig Vorrang in den Listen:

Nein, das stört mich grundsätzlich nicht, ich bin nur – nachhaltig, auch jetzt noch! – überrascht über die häufigen Nennungen.
Klar ist „Brilliant Corners“ oben, das ist ja das Konsens-Album für alle ;-)

Ich sehe Monk knapp gesagt so:
– Blue Note: der grosse Wurf, die Setzung – alles in nuce schon da
– Prestige: eine komplett vertane Chance, aber schöne Trio-Aufnahmen und die tolle Session mit Miles und Bags und weitere schöne Originals
– Vogue: DAS Solo-Album
– Riverside: der purple patch – die abwechslungsreichsten Aufnahmen, hie und da auch noch neue Originals, in der schieren Masse der Hauptteil von Monks Oeuvre
– Columbia: zu Beginn noch auf der Höhe der Riverside-Sessions, dann wird’s rasch zu formulaic. Und in Sachen Abwechslung ist auch nicht mehr so viel los… aber mit Frankie Dunlop ist zu Beginn der swingendste Drummer an Bord, den Monk je hatte!

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