Re: gypsy cinéphil

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gypsy-tail-wind
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Ein paar Anmerkungen…

Die ganz grossen Entdeckungen (im Stil von Renoir oder Oshima) blieben in diesem halben Jahr aus, aber einzelne Filme, die als ganz grosse Entdeckungen gewertet werden müssen, sind sehr wohl darunter!

Da sind die beiden grossartigen Poeme von Victor Erice, „El espiritu de la colmena“ und „El sur“ (mit Dank an jene, die sie mir unbedingt empfohlen haben!), dann das irre Spätwerk von Nick Ray, „We Can’t Go Home Again“ (dass Susan Ray und einer von Nicks Söhnen da war, dass das die zweite oder dritte Vorstellung der restaurierten/vollendeten Fassung überhaupt war – ich habe berichtet – machte den Film natürlich für die Cüpli-Fraktion zum Ereignis… ja, es war ein besonderes Erlebnis, aber nein, der Film muss für sich selbst sprechen, und goddam it did!).

Jacques Becker war eine hübsche Entdeckung, wenn auch keine ganz grosse. Eine leise Enttäuschung – aber nur gemessen an meinen überzogenen Erwartungen – war „Casque d’or“. Wunderbar intensiv war das Modigliani-Biopic, grossartig „Le trou“, und ein grosser, wenngleich eher leichter Genuss die meisten anderen Filme (bloss die ländlich-rohe Komödie „Goupi mains rouges“ hat mich nicht vollends überzeugt).

Dann war da Fords „Young Mr. Lincoln“, ein zuvor unbekannter Ozu, weitere grosse Ray-Filme (Everglades, anyone? Teenage angst? Hellyeah! Never to get old again! Und „In a Lonely Place“ bleibt in seiner Ambivalenz und mit seinen grossartigen Bildern einer der allerfeinsten Filme jener längst vergangenen Ära), ein mir zuvor unbekannter Fassbinder, der grossartige „Memorias del Subdesarollo“ von Gutiérrez-Alea, und – ein ganz besondererer Film! – Germans „Mein Freund Iwan Lapschin“ (auch darüber habe ich damals berichtet).

Über die Screwball-Komödien habe ich meist berichtet. Endlich die grossartige „Philadelphia Story“ gesehen, ebenso Capras wunderbaren „You Can’t Take It with You“, Cukors „Holiday“, Hawks „His Girl Friday“… die schönste Entdeckung – weil sie ganz unerwartet kam – war wohl Charles Vidors (he of „Gilda“ fame) kleiner, feiner „Together Again“.

Schliesslich – meine grösste Passion, noch vor der Wahrheit in 24 Bildern, ist ja bekanntlich die Jazz-Musik – habe ich endlich doch noch Bertrand Taverniers „Round Midnight“ gesehen. Möglicherweise, wahrscheinlicherweise der einzige Film über Jazz, den man sehen muss. Zwei Worte reichen aus, um alles zu sagen: Dexter Gordon! So liebevoll und authentisch wie hier wurde Jazz wohl nie im Spielfilm inszeniert. (Altman? my foot!… und Spike Lees hipper Marsalis-Streifen läuft demnächst auch wieder… ach ja…)

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