Re: Tenor Giants – Das Tenorsaxophon im Jazz

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George Barrow (1921-2013)

http://www.nydailynews.com/entertainment/music-arts/george-barrow-jazz-great-dead-article-1.1295279

Am ausführlichsten hören kann man ihn wohl auf den Bohemia-Aufnahmen von Mingus, 1955 (hier und hier). Ehrlich gesagt wusste ich ja nicht mal, dass es ihn noch gab … er wirkte auch auf Sessions von Wally Cirillo, John La Porta und Teddy Charles (die sich damals auch im Mingus-Orbit bewegten), den Sandoles, ist auf einem Savoy-Album von Kenny Clarke zu hören und tauchte öfter in Big Bands auf, die Oliver Nelson zusammenstellte (etwa für Eddie „Lockjaw“ Davis, Etta Jones, Jimmy Forrest, Gene Ammons und Jimmy Smith). Zudem ist er der einzige Mitwirkende bei Nelsons „The Blues and the Abstract Truth“, der nicht auf dem Cover genannt wird und nicht als Solist zu hören ist, dessen Barisax-Parts in den Ensembles aber eine nicht unerhebliche Rolle spielen (was Nelson in den Liner Notes – daraus stammt glaube ich das Zitat im verlinkten Nachruf – des Albums besonders herausstreicht). Barrow spielte auch auf Alben von Sam Cooke, Big Maybelle, Don McLean, Eartha Kitt oder Johnny Mathis.

Trotz seiner Tätigkeit als Session-Musiker behielt Barrow das Interesse an experimentierfreudigem Jazz bei. So taucht er in den Sechzigern auf der Bill Dixon Hälfte eines Savoy-Albums auf, das dieser mit den New York Contemporary Five (bei dieser Gelegenheit mit Archie Shepp als Headliner) teilte, spielte auf einem Album von Teo Macero mit (die Mingus-Connection, einmal mehr) und wirkte im Jazz Composer’s Orchestra mit, zu hören sowohl auf dem unbetitelten Doppel-Album für JCOA (das hier) wie auch auf dem unter Clifford Thorntons Leitung eingespielten Gardens of Harlem.

Ich will nachher mal die John Graas CD suchen (Vol. 3 von Lonehills lobenswertem „John Graas Project“, sechs einzelne CDs, die dem Hornisten und seinem Umfeld gewidmet sind), auf der das Album zu finden ist, das Amram und Barrow gemeinsam eingespielt haben.

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