Re: AVEY TARE – Down There

#7801913  | PERMALINK

declan-macmanus

Registriert seit: 07.01.2003

Beiträge: 14,707

Jan Wigger quatscht irgendwas von einer Doku und gibt zu wenige Punkte.

Die Pseudo-Dokumentation „David Wants To Fly“ verfolgt einen interessanten Ansatz, ist aber aus einem ganz bestimmten Grund nur schwer zu ertragen: 96 Minuten lang spricht der etwas krampfig-studentische Filmemacher David Sieveking in einem Englisch, das ihn innerhalb von Sekunden als Deutschen ausweist. Doch hört man den mit schwerem Akzent vorgetragenen Sätzen eine Weile zu, entsteht aus ihnen eine ungeschliffene Phantasiesprache, die Werner Herzog zur Ehre gereichen würde. Auch bei Animal Collective, der vielleicht erfinderischsten Band der Gegenwart, entstand aus dem Stimmengewirr, dem Surren und Schnarren der Instrumente und den Rudimenten der Erinnerung ein eigenes Idiom. Deshalb wurden in der Vergangenheit einige Tracks der Amerikaner als „verkopft“ bezeichnet und der herausragenden Panda-Bear-LP „Person Pitch“ das Fehlen von Songs angelastet. „Down There“ beginnt mit einer Art Blues, in dem Collective-Mitglied Avey Tare aka David Portner so geschlagen klingt, als würde er verzweifelt versuchen, sich aus einem schlammigen Erdloch zu befreien: „When I get fucked up/ I do my best/ To make myself not fucked up again.“ Auch der Minimal-Techno „Oliver Twist“ wirkt schwer verwundet: Die Leichtigkeit, die den zweiten Teil von „Ghost Of Books“ (auf dem Portner singt wie Spookey Ruben) vom Boden hilft, fehlt hier noch. Auf das wässrige „Cemeteries“ scheint – dem Titel gemäß – dann gar kein Licht mehr: Stockdunkler Raumklang aus dem Bauch des Wales. (7) Jan Wigger

--

Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]