Re: Art Blakey & The Jazz Messengers

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katharsis

Registriert seit: 05.11.2005

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gypsy tail windNicht ganz einfach zu sagen… Haynes ist der mit am meisten „snap“, der präziseste, die Toms am höchsten gestimmt, ein zickiger Drummer irgendwie. Blakey ist wohl der behäbigste, am tiefsten gestimmt, der Trommler, der mit ungeheurer Wucht spielen kann (die geht Haynes etwas ab, Blakey ist viel… körperlicher?)
Jones find ich da am schwersten fassbar… irgendwo dazwischen. Nicht mit der Präzision Haynes und nicht mit der Wucht Blakeys spielt er – er ist vielleicht am Ende der aufregendste der drei (aber nicht hier, hier ist das Haynes!), derjenige, der die unerwartetsten Fills und Rhythmen spielt, durchaus auch mal aufrdinglich begleitet.

Es gibt irgendwo die Aussage zu Roach, Elvin Jones und Haynes, Roach sei „the good“, Jones „the bad“ und Haynes „the mean“. In der Gruppe hier mit Blakey wäre wohl Blakey „the good“, Haynes „the bad“ und Philly Joe „the mean“.

Danke für Deine Sichtweise, die ich soweit nachvollziehen kann. Besonders was die körperliche Spielweise Blakey anbelangt. Haynes befasst sich mehr mit klanglicher Finesse, während Blakey eher den treibenden Rhythmus im Sinn hat. Trotzdem finde ich Haynes unglaublich vielseitig und immer spannend.
In den Liner Notes zu „Cracklin'“ schreibt Ira Gitler übrigens, dass Haynes aus irgendeinem Grund (Lesen vor dem Schlafen ist kein guter Plan!) auf die Toms verzichtet hätte. Ist das wirklich dauerhaft so gewesen, da Du ja selbst etwas von den Toms schreibst? Ich komme gerade nicht dazu, mehr zu hören.
Mit Joe Jones tue ich mir immer etwas schwerer, da er klar einer der besten Drummer ist, mir aber ein Quentchen fehlt, das ich nicht greifen kann.

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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III