Re: Fincky hat’s gesehen…

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fincky87

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Batman Begins
(Batman Begins)

Veröffentlichung: 2005
Regie: Christopher Nolan
Produzent: Emma Thomas, Charles Roven, Larry Franco
Drehbuch: Christopher Nolan, David S. Goyer
Musik: Hans Zimmer, James Howard
Darsteller: Christian Bale, Liam Neeson, Michael Caine, Gary Oldman, Katie Holmes
Laufzeit: 134 Minuten

Der dunkle Ritter, Batman, ist meine Lieblings-Comicfigur seit Kindheitstagen. Die Verfilmungen der 90er Jahre konnten mich nur teilweise überzeugen. Der hoffnungsvolle Regiesseur Christopher Nolan (Memento, The Dark Knight, Prestige, Inception) machte sich auf um der Serie neues Leben mit einem Restart einzuhauchen. Sein Film Batman Begins beginnt wirklich bei den Wurzeln der Hauptfigur Bruce Wayne (Christian Bale), der seine Eltern bei einem Raubmord in frühster Kindheit verloren hat. Als junger Mann verlässt er seine Heimat Gotham City und schlägt sich als Kleinkrimineller in Asien durch. Dort lernt Henri Ducard (Liam Neeson) kennen, der Wayne in Kampfkunst, Moral und Motivation lehrt. Dieser Handlungsstrang ist völlig neu und beruht auf neuen Ideen vom Autorenduo Nolan/Goyer. Als Bruce Wayne seine Vorstellungen auf einer anderen Seite sieht als sein Lehrmeister flüchtet er in sein altes Leben nach Gotham City zurück. Doch mit Hilfe des Butlers Alfred (Michael Caine) und dem Technikguru Lucius Fox (Morgan Freeman) erschafft Wayne sein Alter Ego: Batman. Mit ausgefeilter Technik, düsterer Maskerade macht er sich auf im Kampf gegen Verbrechen und Korruption in der Stadt. Schon bald spannt er seine Kindheitsfreundin Rachel und den Polizisten Jim Gordon in seine Pläne ein. Nach einer geschlagenen Filmstunde schlägt er als Batman das erste Mal zu und zerschlägt einen Drogenhandel des Mafiabosses Falcone. Um nicht aufzufallen täuscht Wayne nebenbei ein Leben als Playboy vor. Doch als Batman wird er von nun an auch von der korrupten Polizei gejagt. Doch schon bald droht noch größere Gefahr, als ein alter Bekannter mit seinen Schurken Gotham City mit verseuchtem Wasser gänzlich auslöschen will…

Nolan schafft einen beeindruckenden Film in einer düsteren und dreckigen Comicwelt. Dabei beeindruckt vorallem das Szenario von Gotham City. Die Kamera nutzt einige Gelegenheiten und fängt wundervolle Aufnahmen der Stadt ein, die mittels Vermischung echter Aufnahmen und digitalen Gebäuden erschaffen wurde. Immer wieder sind es diese kleinen Einstellungen die überragen, beispielsweise als Batman bewegungslos auf einem Turm über der Stadt den Hüter der Nacht spielt. „Theatralik und Täuschung sind ein Mittel der Macht“, heißt es. Und genau diese nutzt Nolan für seine Batmanfigur. Diese ist mit Christian Bale hervorragend besetzt und es bestehen für mich keine Zweifel, dass er bisher der beste Darsteller des dunklen Ritters ist. Um die Welt Gothams nicht zu realistisch wirken zulassen, kann auch Nolan der Versuchung nicht widerstehen und baut eine absurde Verfolgungsjagd in seinem Film ein. Aber das gehört sich einfach so. Was Batman Begins an Schauspielern zu bieten hat ist sagenhaft. Michael Caine spielt die Rolle des Buttlers Alfred mit viel Ironie und Witz. Gary Oldman überzeugt als moralischer Polizist und wirkt dabei sehr authentisch. Katie Holmes wirkt etwas austauschbar, aber mehr gibt ihre Rolle im ersten Teil der neuen Reihe auch nicht her.

Ein kleiner Schwachpunkt sind die doch recht blassen Bösewichte. Weder Falcone, noch Scarecrow als auch Batmans finaler Bösewicht (man will ja nicht zuviel verraten) können einfach nicht mithalten mit Christian Bales Charisma. Dass Nolan in seiner Fortsetzung The Dark Knight, mit Heath Ledger, mehr Wert darauf legte, wissen die meisten ja schon. Die Actionszenen hat Nolan im Griff. Über den Actionstandard geht das nicht hinaus, aber es ist völlig ausreichend um den Film nicht zu übertrieben darzustellen. Die Geschichte wird nüchtern, aber mit einigen humorvollen Einlagen erzählt. Die Handlungsstränge die Gotham zu bieten hat, sind nicht oberflächlich, sondern zeigen einen gewissen Tiefgang. Dabei wirkt die Metropole wie „New York auf Anabolika“, wie Christopher Nolan es selbst nennt.

Als kleine Anmerkung sei noch erwähnt, dass das FSK 12 Rating für mich etwas zu niedrig angesetzt ist. Die Gewalt an sich ist zwar harmlos, es ist nur ganz wenig Blut zusehen, aber die Szenen die sich nach Wirkung des toxischen Mittels der Schurken abspielen sind optisch nicht immer so harmlos und überragen in diesen kurzen Szenen so einige Horrorfilme in der Darstellung. Hat mich natürlich nicht gestört, aber einem 12-Jährigen Kind würde ich Nolans Batman nicht präsentieren.

Bewertung des Films
Handlung: ****1/2
Darsteller: ****1/2
Musik: *****
Kameraarbeit/Schnitt: ****

Bewertung der Blu Ray
Bild: ****
Ton: *****
Extras: *****

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