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In «Whiplash» wird der Jazz, dieser ur*amerikanische Beitrag zur Kunst im 20. Jahrhundert, auf unglaubliche Art missbraucht. Nichts, was Amerika zur Kultur beigesteuert hat, hat eine solch unverwechselbare Bedeutung wie der Jazz. In diesem Film ist er nichts als ein dummer Hochleistungssport. Wohl nicht zuletzt deshalb, weil unsere Gesellschaft eine innere Struktur, ein philosophisches Selbstbild entwickelt hat, in dem Sport und Kunst mittlerweile sehr nahe beieinanderliegen. Es ist keine abwegige Vorstellung, dass der Jazz dadurch ein Stück seiner Magie verloren hat. Kommt hinzu, dass er in den USA heute mehrheitlich von einer intellektuellen Mittelschicht getragen wird. Es ist diese Schicht, die vertritt, was in «Whiplash» geschieht: diese *gedankenlose Abrichtung in einem *System.
Der Zürcher Drummer Dieter Ulrich im Interview über den Film, der kein Jazzfilm ist.
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