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Fef, Deine Pauschalisierungen nerven … natürlich gab es Jazzkritiker, die über Von Freeman schrieben. Aber eben nicht unbedingt oder nur unregelmässig jene, die im ganzen Geld-Zirkus drinstecken, die „das Sagen haben“ bei den Leuten, die nicht selber hören mögen (DownBeat, Lincoln Center, was weiss ich, da wo das Bisschen Kohle halt ist, die im Jazz zu holen ist).
Und Davis‘ Musik – natürlich komme ich nicht um mein schon vorhandenes Wissen herum, wenn ich Urteile bilde, aber ich bilde mir wenigstens ein, dass ich Davis‘ Musik jener Jahre deshalb so grossartig finde, weil sie mir persönlich erstens verdammt gut gefällt (aber vielleicht tut sie das ja nur wegen all der Einflüsterer, denen ich nachplappere?) und weil ich mir einbilde, sie einordnen zu können in ein grösseres Ganzes, die „black music“ im weitesten Sinne.
Den Jazzgehalt der Musik zu diskutieren interessiert mich übrigens gar nicht – denn das ist nicht der Punkt, wer so an diese Musik herantritt, hat schon verloren. Aber dennoch, wie nail schon sagte: einige der besten Leute spielten in Miles‘ Bands – auch wenn Puristen das anders sehen mögen (siehe auch monotons Post oben, auf den, entschuldige monoton, ich nicht auch noch ausführlicher eingehen mag), weil sie mit dem ganzen Sound nunmal nichts anfangen können.
Es gab ja daneben ein paar Unbeirrbare, etwa das Label Muse, in Europa Steeplechase, die weiterhin dem Bebop frönten (auch da manchmal – Sonny Stitts Aufnahmen mit Barry Harris, um ein Beispiel zu nennen – in ihrer völligen Irrelevanz für das musikalische Geschehen darum herum, mit herausragenden Resultaten).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba